Mitunter wirkt das ganz Alte brandneu. Der Duncker & Humblot Verlag in Berlin hat mit Joseph Schumpeters "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" einen Klassiker der Wirtschaftswissenschaft wieder aufgelegt. Und zwar ist es die erste Auflage von 1912 - jene Ausgabe mit dem berühmt gewordenem siebten Kapitel zur Rolle der "Wirtschaftssubjekte", sprich der Unternehmer.
Das Buch gehört längst zu den grundlegenden Werken, in denen über die Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Gesellschaft nachgedacht wird. Schumpeter hat die Rolle von Innovation und Unternehmertum in den Mittelpunkt seiner Analyse gestellt, was ein dynamisches Element in die Diskussion brachte, gleichzeitig aber auch den Blick auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung des Unternehmertums lenkte. Schumpeter gehört in die große Wiener Schule der Volkswirtschaft - lucider Stil, klare Argumentation und mutiger Blick nach vorn. Ein großes Werk.
ks
Joseph Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Hrsg. von Jochen Röpke und Olaf Stiller. Duncker & Humblot, Berlin 2006; 548 S., 38,- Euro