Kommunistische Repression und Volksaufstände in Polen und der DDR in den 1950er Jahren - ein Vergleich" lautet der Titel einer Ausstellung, die derzeit im Informations- und Dokumentationszent-rum der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes in der ehemaligen DDR zu sehen ist. Sie vermittelt Einblicke in Unterdrückung und Widerstand in beiden Ländern.
Zahlreiche Dokumente und Fotos aus deutschen und polnischen Archiven werden erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu verdanken ist dies der Ost-Akademie Lüneburg, die mit Mitteln der Stiftung Aufarbeitung und der Bundeszentrale für politische Bildung das Ausstellungskonzept erstellte und umsetzte. Am 20. Februar wurde die Ausstellung in Anwesenheit des Gesandten der polnischen Botschaft, Wojciech Wieckowski, in der niedersächsischen Landesvertretung feierlich eröffnet.
Die Ausgangssituation war 1945 in beiden Ländern durchaus unterschiedlich: Polen war befreit von der deutschen Terrorherrschaft, während die Ostzone des besiegten Deutschlands sowjetischer Besatzung unterworfen war. Durch zahllose Eingriffe und repressive Maßnahmen, die unmittelbar von Moskau aus gesteuert wurden, kam es allerdings in den ersten Nachkriegsjahren zu einer weitgehenden Angleichung der politischen Situation in beiden Ländern. Gegen die Unterdrückung von Freiheit und Demokratie wandten sich von Anfang an zahllose Menschen aller gesellschaftlichen Schichten auf beiden Seiten. In Polen geschah dies von Beginn an, in der Sowjetischen Besatzungszone lange eher verdeckt, war es doch möglich, durch Flucht in den Westen Deutschlands der Unterdrückung auszuweichen. 1953 kam es in der DDR, 1956 in Polen zu offenen Aufständen gegen die Repression, auf die die sowjetisch gestützten Machthaber jeweils unterschiedlich reagierten. Die Ausstellung wird nach Berlin auch in anderen deutschen Städten, darunter in Schwerin, Hannover und Lüneburg zu sehen sein.