9-PUNKTE-KONZEPT DER F.D.P. FÜR ZUSÄTZLICHE AUSBILDUNGSPLÄTZE (ANTRAG)
Bonn: (hib) bf- Als "Augenwischerei" hat die F.D.P. das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit der Bundesregierung kritisiert. In einem Antrag ( 14/335) erklärt die Fraktion, das Programm werde schon von seinen Eckdaten her dem eigenen Ziel nicht gerecht, tatsächlich 100.000 Jugendliche in Arbeit zu bringen. Als Alternative legen die Liberalen ein 9-Punkte-Konzept vor, das ihres Erachtens besser geeignet ist, zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Den Abgeordneten zufolge ist eine strukturelle Entlastung auf dem Ausbildungsmarkt dauerhaft nur durch mehr Wachstum und Beschäftigung möglich. Dazu sei eine drastische Senkung der Steuern und Abgaben nötig. Dies gelte insbesondere für kleine und mittlere Betriebe, da diese einen Großteil der Ausbildungsplätze stellten. Auch die Tarifpartner müßten ihrer Verantwortung gerecht werden. Zusätzlich seien für Jugendliche durch flankierende, gezielte Maßnahmen neue Ausbildungsplätze zu schaffen.
So fordern die Abgeordneten unter anderem regionale Ausbilderkonferenzen. Mit deren Hilfe könnten sich Ausbildungsbetriebe, Berufsschulen und überbetriebliche Ausbildungsstätten abstimmen, um so die beste Auslastung zu erzielen. Laut F.D.P. müssen zudem neue Berufsbilder zügiger geschaffen werden. In den Bereichen, welche auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft Bedeutung erlangten, insbesondere Kommunikation, Multimedia und Dienstleistungen, lägen derzeit Ausbildungsplätze und auch Berufsbilder unter dem wirtschaftlichen Bedarf. Die Liberalen sprechen sich zudem für einen flächendeckenden Einsatz von Ausbildungsplatzentwicklern sowie für weitere Aktionen von Landesregierungen und Bundesregierung, aber auch der Kreise und Kommunen, für mehr Ausbildungsplätze aus. Die F.D.P. hält es - gerade im Interesse kleinerer Unternehmen - des weiteren für förderungswürdig, wenn sich zwei Betriebe die Verantwortung für die Ausbildung eines Jugendlichen teilten. Diese Maßnahme sei aus Geldern zu finanzieren, welche derzeit in Berufsvorbereitungsmaßnahmen und in die Unterstützung junger Arbeitsloser gesteckt würden.
Die Fraktion plädiert ferner dafür, an bereits erzielte Erfolge mit Ausbildungsbörsen, die in Kooperation mit Medien angeboten werden, anzuknüpfen. Auch die Beratung der Jugendlichen bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes müsse dringend verbessert werden. Zwar seien die großen Anstrengungen der Arbeitsämter nicht zu verkennen, doch fehle es oft an Kooperation mit den Schulen. Die F.D.P. spricht sich außerdem für ein Mobilitätsprogramm zur Verbesserung der Ausbildungssituation aus. Während in einigen Regionen der Mangel an Ausbildungsplätzen groß sei, klagten anderswo Unternehmen über ein Mangel an qualifizierten Bewerbern, heißt es zur Begründung. Nach Ansicht der F.D.P. soll das Parlament zudem alle Abgeordneten auffordern, persönlich dafür einzutreten, daß Wirtschaft, Handwerk und Verwaltung in ihrem Wahlkreis zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen.