BUND SOLL BEI HOCHWASSERSCHÄDEN HELFEN
Bonn: (hib) to- Die Bundesregierung sollte dem Land Bayern mit 50 bis 60 Millionen DM bei der Behebung von Hochwasserschäden helfen. Diesen Wunsch äußerte ein Vertreter des Landes am Mittwoch morgen im Tourismusausschuß, der sich mit den Hochwasserschäden an Donau, Rhein und Bodensee befaßte.
Das Land selbst habe ein 200-Millionen-DM-Programm aufgelegt sowie 40 Millionen DM für den Deichbau bereitgestellt. 120 Quadratkilometer, die eineinhalbfache Fläche des Chiemsees, seien überschwemmt gewesen. 16.000 Anwesen und 352 Firmen und Gewerbegebiete seien mit Schäden von über 100.000 DM von dem Hochwasser betroffen worden. Am Bodensee hat es nach Angaben der Bundesregierung einen außergewöhnlichen Anstieg der Wasserhöhe bis 5,60 Meter gegeben. Besonders stark sei dabei die Insel Marino in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Bundesregierung verfolgt nach eigenen Angaben ein ökologisch ausgerichtetes Hochwasserprogramm, um eine Absenkung der Wasserstände zu erreichen.
SPD und CDU/CSU äußerten die Hoffnung auf Finanzhilfe durch den Bund. Die Union regte an, Städtebaufördermittel zur Behebung der Hochwasserschäden zu vergeben und mit den Ländern einen Sonderfonds anzulegen. Für Bündnis 90/Die Grünen geht es darum, neue Rückzugsräume für das Hochwasser zu schaffen und dafür Mittel zur Verfügung zu stellen. Die F.D.P. beklagte, das Hotellerie und Gaststätten am Bodensee völlig ausbluteten. Die Lage sei "sehr ernst". Nach Meinung der PDS muß zur Vermeidung künftiger Hochwässer auf eine geringere Flächenversiegelung geachtet werden.