Agenda 2000
Die EUStaats und Regierungschefs haben sich auf ihrem
Sondergipfel in Berlin am 26. März auf das Reformpaket Agenda
2000 geeinigt. Die wichtigsten Punkte in Kürze:
- Als Obergrenze für die Ausgaben der Europäischen
Union für den Zeitraum bis zum Jahr 2006 wurden 1,27 Prozent
des EUBruttosozialproduktes festgelegt. Damit stehen zwischen
2000 und 2006 real bis zu 297 Milliarden Euro (knapp 581 Milliarden
DM) zur Verfügung. Bei der Berechnung der Beiträge der
Mitgliedstaaten soll künftig weniger das
Mehrwertsteueraufkommen als vielmehr der tatsächliche
Wohlstand nach dem EUBruttosozialprodukt Berücksichtigung
finden. Der Beitragsrabatt Großbritanniens bleibt
unangetastet, allerdings soll dessen Finanzierungsschlüssel zu
Gunsten der Nettozahler in der EU geändert werden.
- Im Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik werden die Preise
für Getreide in zwei gleichen Stufen in den Wirtschaftsjahren
2000/01 und 2001/02 um insgesamt 15 Prozent abgesenkt. Über
eine weitere Preissenkung soll danach entschieden werden. Die
Rindfleischpreise sollen ab 2000 um 20 Prozent, die Preise für
Milch ab dem Jahr 2005/2006 um 15 Prozent gesenkt werden. Ein
Ausgleich für diese Preissenkungen soll über direkte
Einkommensbeihilfen an die Landwirte erreicht werden. Die gesamten
Ausgaben für die Landwirtschaftspolitik bis 2006 sollen auf
durchschnittlich 40,5 Milliarden Euro pro Jahr begrenzt
werden.
- Die Strukturpolitik der EU soll sich künftig auf eine
Förderung der ärmsten Regionen konzentrieren. Zwei
Drittel der Mittel sollen dabei auf Regionen entfallen, deren
Wohlstand unterhalb von 75 Prozent des EUDurchschnitts liegt.
Für die
Strukturpolitik sollen bis zum Jahre 2006 insgesamt 195
Milliarden Euro (etwa 381 Milliarden DM) zur Verfügung
gestellt werden, aus dem Kohäsionsfonds zusätzliche 18
Milliarden Euro. Die letztgenannten Mittel sollen besonders
für Umweltschutz und Verkehrsinvestitionen in Spanien,
Portugal, Griechenland und Irland bereitstehen.
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Quelle:
http://www.bundestag.de/bp/1999/bp9903/9903022a