ATOMARES ENDLAGER UND TOURISMUS Folgen noch nicht erörtern(to) Ein 15köpfiges Wissenschaftlergremium wird in den nächsten beiden Jahren standortunabhängige Kriterien für ein atomares Endlager entwickeln. Dies berichtete die Bundesregierung am 17. März im Tourismusausschuß, als sie die Abgeordneten über Endlagerungsstätten für abgebrannte Kernelemente und damit verbundene Auswirkungen auf den Tourismus in den betroffenen Regionen informierte. Für die Aufgabe, ein geeignetes und sicheres Endlager zu finden, müsse man sich Zeit nehmen, betonte die Bundesregierung. Priorität habe die Frage der Sicherheit. Auch der Salzstock Gorleben (Niedersachsen) werde auf seine Eignung als Endlagerstandort untersucht. In der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Bündnis 90/Die Grünen sei festgestellt worden, daß es Zweifel an der Eignung Gorlebens als Standort gebe. Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Auswirkungen einer Endlagerstätte auf den Tourismus lägen noch nicht vor, so die Regierung, die ein Standortauswahlverfahren für ein Endlager in Deutschland in die Wege leiten will. Die Auswirkungen auf den Tourismus hängen laut Regierung von den örtlichen Gegebenheiten ab und könnten noch nicht debattiert werden. Dies sei erst nach Abschluß der wissenschaftlichen Arbeiten möglich. Die CDU/CSUFraktion meinte, Äußerungen des Bundesumweltministers hätten für Unruhen in verschiedenen Regionen gesorgt. Es wirke sich bereits negativ aus, wenn ein Standort nur ins Gespräch gebracht werde. Die SPD erklärte, daß es sicherlich Auswirkungen auf den Tourismus geben werde. Niemand fahre im Urlaub dorthin, wo sich ein Endlager befindet. |