SCHARPING IM SPORTAUSSCHUSS Sportförderung durch die Bundeswehr ist richtig(sp) Die zahlreichen Erfolge deutscher Sportler bei internationalen Wettbewerben beweisen, dass das Konzept der Sportförderung durch die Bundeswehr "nach wie vor richtig ist", betonte Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) am 27. Oktober im Sportausschuss. Allein bei den letzten Olympischen Sommerspielen in Atlanta/USA im Jahre 1996 seien von 479 Teilnehmern 88 Angehörige der Bundeswehr gewesen. Von insgesamt 65 Medaillen, die von deutschen Sportlern errungen wurden, seien 22 an Soldaten gegangen. Die Bundeswehr, so Scharping, unterhält die 25 Sportfördergruppen, in denen Spitzensportlern "optimale Bedingungen" geboten würden. Die räumliche Nähe zu Olympiastützpunkten und Leistungszentren erleichtere das Training. Etwa 70 Prozent der Dienstzeit seien für Training, Vorbereitung und Teilnahme an Wettkämpfen vorgesehen. Die restlichen 30 Prozent würden durch militärische Aus- und Weiterbildung genutzt. Dienstposten für SpitzensportWie der Minister weiter darlegte, stellt die Bundeswehr insgesamt 744 Dienstposten zur Förderung des Spitzensportes bereit. Davon stünden etwa 700 Plätze dem Deutschen Sportbund und seinen Spitzenverbänden zur Verfügung. 40 Stellen seien für Militärsportarten reserviert. Zur Zeit würden etwa 125 Sportlerinnen gefördert. Scharping betonte, trotz der Reduzierung des Personalumfangs der Bundeswehr in den vergangenen Jahren sei die Sportförderung nicht gekürzt worden, sondern im Gegenteil ausgebaut worden. Seit Januar 1999 seien 40 neue Stellen für Spitzensportler geschaffen worden. Im laufenden Jahr sind den Angaben des Ministers zufolge rund 45 Millionen DM im Zusammenhang mit der Spitzensportförderung aufgewendet worden. Da jedoch auch die Bundeswehr ihren "Beitrag zur Gesundung der Staatsfinanzen" erbringen müsse, müssten Leistungen überprüft werden, die nicht zum Kernauftrag der Streitkräfte gehören, was auch für die Sportförderung gelte. Breitensport ebenfalls gefördertNeben dem Spitzensport, so der Minister weiter, fördere die Bundeswehr aber auch den Breitensport. Ungefähr 3.000 Angehörige der Streitkräfte erwürben jährlich die Prüfberechtigung für das Deutsche Sportabzeichen, 2.500 würden zu Rettungsschwimmern ausgebildet. Darüber hinaus würden Sportanlagen zivilen Vereinen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zudem unterstützten die Streitkräfte regelmäßig Sportwettkämpfe, Breitensportveranstaltungen und Sportabzeichentage. Bilanzierend erklärte der Minister, die Bundeswehr sei der "größte Förderer des Sports in Deutschland". Daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern. Die Sozialdemokraten stimmten Scharping zu und erklärten, man habe im Sport die Bundeswehr als zuverlässigen Partner kennen gelernt. Die vorgelegte Bilanz des Ministers sei "eindrucksvoll" und Sportförderung durch die Bundeswehr ein "unverzichtbarer" Bestandteil der Sportförderung. Die Unions-Fraktion dankte dem Minister für die Leistungen der Bundeswehr in der Sportförderung und bat, die unentgeltliche Nutzung von Sportstätten der Bundeswehr durch private Sportvereine auch über 2000 hinaus beizubehalten. Die Bündnisgrünen schlossen sich dem Dank der Vorredner an und begrüßten vor allem die Möglichkeit, bei der Bundeswehr Sport und anschließende berufliche Weiterbildung und -verwendung miteinander zu verbinden. Die Liberalen fügten ergänzend hinzu, ohne die Sportförderung der Bundeswehr könne Deutschland keine große Sportnation bleiben. |