JAHRESWIRTSCHAFTSBERICHT LIEGT VOR
Regierung rechnet mit einem Wachstum von 2,75 Prozent
(fi) Die Bundesregierung erwartet in diesem Jahr ein reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,75 Prozent nach 3,1 Prozent im vergangenen Jahr. In ihrem Jahreswirtschaftsbericht 2001 mit dem Titel "Reformkurs fortsetzen – Wachstumsdynamik stärken" ( 14/5201) betont sie, der Arbeitsmarkt werde mehr und mehr vom Aufschwung begünstigt. Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Bericht am 7. Februar im Wirtschaftsausschuss vorgestellt.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, dürfte die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr um rund 480.000 (1 bis 1,5 Prozent) steigen und die Arbeitslosigkeit merklich zurückgehen. Die Arbeitslosenzahl werde um etwa 270.000 abnehmen und damit im Jahresdurchschnitt nur noch wenig über 3,5 Millionen liegen. Die Arbeitslosenquote werde von 9,6 Prozent auf unter 9 Prozent zurückgehen. Trotz der ölpreisbedingten Vorbelastungen sei die Preisstabilität nicht gefährdet, heißt es in dem Bericht. Erwartet wird eine Teuerungsrate von rund 1,5 Prozent.
Die außenwirtschaftlichen Impulse werden sich nach Einschätzung der Regierung in diesem Jahr abschwächen. Die deutschen Exporte profitierten zum einen davon, dass dabei Investitionsgüter dominieren, und zum anderen von ihrer verbesserten preislichen Wettbewerbsfähigkeit. Dadurch seien Marktanteile hinzugewonnen worden, was auch in diesem Jahr die Entwicklung begünstige.
Wegen des kräftigen Anstiegs der Nettolöhne würden die privaten Konsumausgaben sichtbar steigen. Ein Teil davon werde durch den Verbraucherpreisanstieg aufgezehrt, der zu etwa der Hälfte auf die Ölpreissteigerungen im letzten Jahr zurückzuführen sei. Diese Kaufkrafteinbußen beeinträchtigten den privaten Konsum und die Investitionen. Die Wirkungen steigender Ölpreise blieben aber vergleichsweise moderat, weil die Ölabhängigkeit der deutschen Wirtschaft geringer geworden sei.