FDP-ANTRAG
Initiative zu Experimentierreaktor ITER zurückgewiesen
(bf) Abgelehnt hat der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgeabschätzung am 13. März mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der PDS einen Antrag der FDP ( 14/3813), nach dem sich Deutschland an der Entwicklung und am Bau des modifizierten Internationalen Thermonuklearen Experimentierreaktors (ITER) beteiligen soll.
Darüber hinaus müsse sich die Bundesrepublik als Standort für den ITER bewerben. Dies entspräche seiner Rolle und Bedeutung als führende Industrienation, so die Fraktion.
Nach Ansicht der Liberalen muss an der politischen Option Kernfusion für eine zukünftige Energieversorgung festgehalten und die Forschungs- und Entwicklungsprojekte in diesem Bereich müssen erfolgreich durchgeführt werden. Ziel des nationalen Fusionsforschungsprojekts "WENDELSTEIN 7-X", dem weltweit größten Fusionsexperiment nach dem so genannten Stellarator-Prinzip, müsse es sein, einen auf künftigen Dauerbetrieb ausgelegten Fusionsreaktor zu bauen.
Mit demselben Stimmenergebnis abgelehnt wurde ebenfalls ein Antrag der CDU/CSU ( 14/4498), mit dem die Bundesregierung aufgefordert werden sollte, die Kernfusionsforschung mit dem Ziel der Energieerzeugung in Deutschland mindestens in bisherigem Umfang weiterzubetreiben. Außerdem sollte die Regierung eine europäische Bewerbung um den Standort des ITER unterstützen.
Wie die Union in der Begründung feststellte, werden weiteres weltweites Bevölkerungswachstum und die Teilnahme der Entwicklungsländer an der allgemeinen Wohlstandsentwicklung im Laufe dieses Jahrhunderts zu steigendem Weltenergieverbrauch und in der Folge zu einer immer stärkeren Energielücke führen.