Die FDP-Fraktion
Fraktion der kurzen Wege
|
||||||||||
Die 47 Mitglieder der FDP-Bundestagsfraktion unter Führung von Wolfgang Gerhardt (59) kennen das Los kleinerer Fraktionen bei der Wahrnehmung der vielen Aufgaben in einem breit gefächerten Parlament. Sie sehen aber auch Chancen darin. Zum Beispiel, wenn die Parlamentarischen Geschäftsführer (PGF) für ihren anspruchsvollen Koordinatoren-Job nicht freigestellt werden, sondern ebenfalls an der normalen Ausschussarbeit teilnehmen. Ein Sonderfall bei den Liberalen, die Parlamentarischer Geschäftsführer Jörg van Essen begrüßt: „So hält man den Kontakt zu seinem eigenen Arbeitsschwerpunkt.“
Die FDP organisiert sich ähnlich wie die andere kleinere Fraktion mit vier stellvertretenden Vorsitzenden. Das sind Rainer Brüderle, Birgit Homburger, Werner Hoyer und Carl-Ludwig Thiele. Die Leitung der fünf Arbeitskreise wird jedoch nur zum Teil in Personalunion wahrgenommen. Kraft Amtes gehören zudem Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms und FDP-Bundesvorsitzender Guido Westerwelle dem Fraktionsvorstand an. Die Abläufe sind im Wesentlichen mit denen in den anderen Fraktionen zu vergleichen. Auch die Liberalen achten auf möglichst frühzeitige Verständigung. Jeden Montag bereitet der Vorsitzende mit seinen Stellvertretern und PGF die übrigen Sitzungen und Detailklärungen vor. Freitags trifft sich die Runde dann noch einmal, um eine schonungslose Bilanz der Fraktionsarbeit in der zu Ende gehenden Woche zu ziehen. „Das ist sehr offen, sehr klar und sehr hilfreich, denn wir ziehen auch wichtige Konsequenzen für die weitere Arbeit daraus“, fasst von Essen zusammen. Wert legt die FDP-Fraktion zudem darauf, dass die persönliche Unabhängigkeit ihrer Mitarbeiter respektiert wird. „Bei uns muss keiner Parteimitglied werden, um für uns arbeiten zu können“, betont van Essen.
|