hib-Meldung
062/2005
Datum: 02.03.2005
heute im Bundestag - 02.03.2005
Monopolisierung im Schienengüterverkehr verhindern
15/4947), dass die Bundesregierung die privaten
Eisenbahnverkehrsunternehmen und das privatwirtschaftlich
geprägte Speditionsgewerbe nicht aus den Augen verliert. Vor
dem Hintergrund verschiedener Konzernübernahmen durch die
Deutsche Bahn AG (DB AG) warnen die Liberalen vor schwerwiegenden
Wettbewerbsverzerrungen. Sie beziehen sich dabei auf die
Übernahme der dänischen und niederländischen
Güterverkehrssparte der dortigen Staatsbahnen sowie auf die im
Januar des Jahres erfolgte Übernahme des Gladbecker
Eisenbahnunternehmens RAG-Bahn und Häfen durch die Deutsche
Bahn AG. Für eine entsprechende Übernahme hätten
sich auch ein Konsortium aus den polnischen Staatsbahnen PKP Cargo,
der Spedition Rhenus und der in Essen ansässigen privaten
Eisenbahngesellschaft Rail-4-Chem interessiert. Den Zuschlag habe
allerdings die DB AG erhalten. Die FDP vermutet, dass die
Ausschreibung des Verkaufs direkt auf die DB AG zugeschnitten
gewesen ist. Ein Erfordernis der Ausschreibung sei die
Bereitstellung von 2.500 Güterwagen der Gattung Fal gewesen,
was de facto nur die Deutsche Bahn AG hätte leisten
können. Durch den Erwerb der RAG durch die DB AG sei ein
potenzieller Wettbewerber im Schienengüterverkehr für die
DB AG verschwunden. Eine weitere Monopolisierung droht nach Ansicht
der FDP nun auch dem Marktsegment der Mietkesselwagen. So plane die
TUI AG sich im Laufe des Jahres vollständig von ihrer
100-Prozent-Tochter VTG AG zu trennen. Bei der europaweiten
Ausschreibung sei die DB AG als Bieter in die engere Wahl gekommen.
Die Beteiligungskonstellation hält die FDP schon deswegen
für pikant, weil der Vorstandsvorsitzende der TUI AG, Michael
Frenzel, gleichzeitig Aussichtsratsvorsitzender der DB AG ist.
Durch den Erwerb der VTG AG würde die DB AG nicht nur die
Kontrolle über den Mietkesselwagenmarkt erhalten, sondern auch
ihre marktbeherrschende Stellung im deutschen
Schienengüterverkehr ausbauen können. Sie mahnt deshalb
an, dass bei einer Prüfung der fusionskontrollrechtlichen
Zulässigkeit einer solchen Übernahme die Bundesregierung
das klare ordnungspolitische Interesse zum Ausdruck bringen
müsse. Es gelte, die Anbietervielfalt im
Schienengüterverkehr insgesamt und im Marktsegment der
Mietkesselwagen zu erhalten und zu steigern. Gefordert wird im
Weiteren, die strikte Einhaltung des europarechtlich verankerten
Verbots von Quersubventionierungen innerhalb integrierter
Eisenbahnunternehmen zu überwachen.
Berlin: (hib/SAS) Die FDP-Fraktion befürchtet eine
Monopolisierung im Schienengüterverkehr und verlangt in einem
Antrag (
Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2005/2005_062/02