Panorama
Repräsentieren und inszenieren
Seit Berlin wieder Deutschlands Hauptstadt ist, reißt der Streit über ihre bauliche Gestalt nicht ab. Auch das neue Kanzleramt erhitzt die Gemüter durch seinen "synthetischen Monumentalismus". Heinrich Wefing beschreibt kenntnisreich die Entwürfe und die schließlich realisierte "Kathedrale der Kanzlerdemokratie". Ob der Bau politisch wie ästhetisch "ein schöner Klotz am Bein der Republik" sein wird, wird man noch sehen.
Die Diskussion um die Kuppel des Reichstagsgebäudes hat gezeigt, wie bedeutsam die Selbstdarstellung von Parlamenten ist: von der Architektur bis hin zur öffentlichen Darstellung ihres Aufbaus und ihrer Funktionsweise. Die Autoren des Bandes "Parlamente und ihre Symbolik" beschreiben die Selbstinszenierung dieser Institution in einem internationalen Vergleich. Sie untersuchen Formen des liberaldemokratischen und sozialistischen Parlamentarismus und vergleichen Parlamente, die Einheitsstaaten oder Bundesstaatlichkeit zum Ausdruck bringen sollen.
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Heinrich Wefing, Kulisse der Macht, DVA: Stuttgart 2002, 25,00 Euro.
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Werner J. Patzelt (Hrsg.), Parlamente und ihre Symbolik. Programm und Beispiel institutioneller Analyse, Westdeutscher Verlag: Wiesbaden 2002, 24,90 Euro.