Bildung und Forschung. Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) soll dazu beitragen, Qualifikationen europaweit vergleichbar zu machen. Um ihn praktisch anwenden zu können, ist es nötig, auch einen Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) zu entwickeln, der alle Bereiche des Bildungswesens umfasst. Das stellen die Bündnisgrünen in einem Antrag ( 16/1063) fest, den der Bundestag am 7. April zur Beratung an den Bildungs- und Forschungsausschuss überwiesen hat.
Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, sich "stärker als bisher" am politischen Gestaltungsprozess von NQR und EQR zu beteiligen. Sie solle sich dafür einsetzen, dass EQR und NQR "lernende Systeme" sein werden, die gewährleisteten, dass Erfahrungen und Erkenntnisse "umgehend" in eine Weiterentwicklung des Qualifikationsrahmens mündeten.
Die Grünen betonen, der EQR müsse die unbürokratische, betriebsunabhängige Zertifizierung von Qualifikationen ermöglichen und sich durchgehend an Lernergebnissen orientieren. Bei der Einstufung der Kompetenzen müsse darauf geachtet werden, dass die "Kompetenzstufen so aussagekräftig gefasst werden, dass Kompetenzen aller Art passgenau eingeordnet werden können". Dafür müssten die Niveaustufen aussagekräftiger formuliert werden als im bisherigen Entwurf der Kommission.
Der NQR, so die Fraktion, müsse in seiner Entwick-lung direkt an die Erstellung des EQR anschließen, dabei müssten die Sozial- und Wirtschaftspartner und die Bundesländer eng eingebunden werden. Entwicklung und Einführung des NQR müssten mit "kontinuierlicher Evaluation und Rückkopplung" geschehen. Um die Durchlässigkeit zwischen den Systemen der beruflichen und akademischen Bildung zu erhöhen, soll die Bundesregierung ein System zur Anrechnung beruflicher Qualifikationen auf die Hochschulausbildung unterstützen.