Streifzug durch die
Geschichte
1990 Volkskammerwahlen
Volkskammersitzung 1990
© Bundesbildstelle
Insgesamt 24 Parteien und Gruppierungen nehmen
an der ersten und letzten freien Volkskammerwahl am 18. März
1990 teil. Die Bevölkerung ist sich der Bedeutung dieser Wahl
bewusst. Die Wahlbeteiligung liegt bei 93 Prozent. Deutlicher
Gewinner ist das Wahlkampfbündnis "Allianz für
Deutschland" (d.h. die CDU, die von der CSU unterstützte DSU
und der Demokratische Aufbruch), mit 48,04 Prozent.
Dieses Ergebnis überrascht - vor allem die SPD, die 21,28 Prozent erhält. Vor der NS-Zeit und in den ersten Nachkriegsjahren hatten die Sozialdemokraten in den selben Wahlbezirken sehr viel besser abgeschnitten. Zudem hatte sich die SPD viel davon versprochen als neu gegründete Partei nicht vom Odium der SED belastet zu sein.
Aus diesem Grund ist in Ost und West die Verwunderung umso größer, dass die SED-Nachfolgepartei PDS mit 16,40 Prozent auf den dritten Platz gewählt wird. Enttäuscht darüber sind nicht nur der Liberale Bund Freier Demokraten (LDP, FDP, DFP mit 5,28 Prozent), sondern vor allem auch die oppositionellen Gruppen, die "1989" eine wichtige Rolle gespielt haben. Ihr "Bündnis 90" erhält nur 2,9 Prozent der Stimmen.
In ihrer konstituierenden Sitzung am 5. April 1990 im Palast der Republik wählt die Volkskammer Sabine Bergmann-Pohl (CDU) zu ihrer Präsidentin. Eine Verfassungsänderung überträgt ihr das Amtes des Staatsoberhauptes. Mit der Regierungsbildung wird Lothar de Maiziére (CDU) beauftragt, an deren Ende eine große Koalition aus der "Allianz für Deutschland", der SPD und dem Liberalen Bunde Freier Demokraten steht.
Eine demokratisch legitimierte Regierung hat sich gebildet, die mit der Bundesrepublik über die Wiedervereinigung verhandeln kann. Damit schlägt die Stunde der Parlamente. Es beginnt der "Countdown" zur Deutschen Einheit.
ZeitPunkte: Daten und Fakten der 11. Wahlperiode (1987-1990)
Dieses Ergebnis überrascht - vor allem die SPD, die 21,28 Prozent erhält. Vor der NS-Zeit und in den ersten Nachkriegsjahren hatten die Sozialdemokraten in den selben Wahlbezirken sehr viel besser abgeschnitten. Zudem hatte sich die SPD viel davon versprochen als neu gegründete Partei nicht vom Odium der SED belastet zu sein.
Aus diesem Grund ist in Ost und West die Verwunderung umso größer, dass die SED-Nachfolgepartei PDS mit 16,40 Prozent auf den dritten Platz gewählt wird. Enttäuscht darüber sind nicht nur der Liberale Bund Freier Demokraten (LDP, FDP, DFP mit 5,28 Prozent), sondern vor allem auch die oppositionellen Gruppen, die "1989" eine wichtige Rolle gespielt haben. Ihr "Bündnis 90" erhält nur 2,9 Prozent der Stimmen.
In ihrer konstituierenden Sitzung am 5. April 1990 im Palast der Republik wählt die Volkskammer Sabine Bergmann-Pohl (CDU) zu ihrer Präsidentin. Eine Verfassungsänderung überträgt ihr das Amtes des Staatsoberhauptes. Mit der Regierungsbildung wird Lothar de Maiziére (CDU) beauftragt, an deren Ende eine große Koalition aus der "Allianz für Deutschland", der SPD und dem Liberalen Bunde Freier Demokraten steht.
Eine demokratisch legitimierte Regierung hat sich gebildet, die mit der Bundesrepublik über die Wiedervereinigung verhandeln kann. Damit schlägt die Stunde der Parlamente. Es beginnt der "Countdown" zur Deutschen Einheit.
ZeitPunkte: Daten und Fakten der 11. Wahlperiode (1987-1990)
Quelle:
http://www.bundestag.de/geschichte/parlhist/streifzug/g1980/g1980_7