WEITERBILDUNG EIN SCHWERPUNKT DER TOURISMUSPOLITIK
Bonn: (hib) to- Die Bundesregierung sieht einen Schwerpunkt ihrer Tourismuspolitik in der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern in dieser Wachstumsbranche, wie sie am Mittwoch vormittag im Ausschuß für Tourismus mitteilte. Vor allem dem Mittelstand müsse geholfen werden, wobei auch über ein Aktionsprogramm nachgedacht werden könne. Als Felder der Weiterbildung sprach sie dabei Kundenorientierung, Marketing, neue Vertriebswege wie "electronic commerce", aber auch Umweltverträglichkeit und Kostenmanagement an. Darüber hinaus sollte versucht werden, dem "sanften Standortfaktor" Umweltverträglichkeit mehr Gewicht zu verleihen. Fremdenverkehrsgemeinden und touristische Anbieter sollten besser zusammenarbeiten. Zu fragen sei, wie für die jeweiligen Regionen ein touristisches Leitbild als Markenzeichen aufgebaut werden könne. Das Bundeswirtschaftsministerium wolle dies durch Förderung und Projekte unterstützen. Wie die Regierung ferner ausführte, soll die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Tourismus innerhalb der Europäischen Union wieder aufgenommen werden. Dazu sei der vorliegende Entwurf für ein Mehrjahresprogramm "Philoxenia" eine Basis. Während der deutschen Ratspräsidentschaft in der ersten Jahreshälfte 1999 sollte dieses Thema erörtert werden, falls es während der jetzigen österreichischen Präsidentschaft zu keinem Abschluß mehr kommt.
Die CDU/CSU-Fraktion erklärte, der Tourismusstandort Deutschland sei besser als sein Ruf. Sie regte an, die Mittel des Bundes für die Deutsche Zentrale für Tourismus, die im Ausland für den Urlaub in Deutschland wirbt, aufzustocken. Die Förderung in den neuen Ländern sollte fortgesetzt werden, wobei über neue Wege der Finanzierung nachgedacht werden müsse. Erforderlich sei ein Wachstumsklima, damit sich neue Unternehmen etablieren können. Die Sozialdemokraten begrüßten den Schwerpunkt "Aus- und Weiterbildung" und das Ja zu "Philoxenia". Die Fraktion trat überdies für eine Verlängerung der Mitte 1999 auslaufenden Duty-free-Regelung über den zollfreien Verkauf von Waren auf Flughäfen und Schiffen in der EU oder aber ersatzweise für die Einführung eines niedrigeren Verbrauchssteuersatzes auf Duty-free-Waren ein. Europaweit hingen 150.000 Arbeitsplätze an dieser Regelung. Ebenso sollte sich die Regierung bei der Deutschen Bahn AG dafür einsetzen, daß Fernverbindungen in touristische Regionen Ostbayerns nicht gestrichen werden.