SOFORTPROGRAMM GEGEN JUGENDARBEITSLOSIGKEIT GUT ANGELAUFEN (ANTWORT)
Bonn: (hib) as- Trotz der erst kurzen Laufzeit des Sofortprogramms der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit ist bereits rund 165.000 Jugendlichen ein Angebot unterbreitet worden. Dies betont die Regierung in ihrer Antwort ( 14/739) auf eine Kleine Anfrage der PDS-Fraktion ( 14/585) zur Umsetzung des Sofortprogramms vor allem in den neuen Ländern. Die Bundesregierung erwartet, daß das Ziel von 100.000 Teilnehmern an dem Programm erreicht wird. Die Ausgaben für dafür belaufen sich auf rund 57,5 Millionen DM, davon rund 27,8 Millionen in Ostdeutschland. Bis Ende Februar hätten 33.246 arbeitslose Jugendliche ein Angebot des Programms angenommen, darunter 15.417 in Ostdeutschland. Unter diesen arbeitslosen Jugendlichen befänden sich 1.015 Behinderte (393 in Ostdeutschland). Die Zahl der nicht-deutschen Jugendlichen belaufe sich auf 3.572 (280 im Osten).
Die Bundesregierung rechnet damit, daß bei der erwarteten besseren Gesamtarbeitsmarktlage auch die Jugendarbeitslosigkeit zurückgeht. 1998 sei bereits im Jahresdurchschnitt ein Rückgang um rund 30.000 zu verzeichnen gewesen. Im Februar habe die Arbeitslosigkeit der unter 25jährigen in den alten Ländern um 10,8 Prozent und in den neuen Ländern um 4,1 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen. Die Zahl der unvermittelten Bewerber, die aufgrund des Programms eine außerbetriebliche Ausbildung aufgenommen haben, habe Ende Februar 6.252 betragen (2.823 in den neuen Ländern). 338 ausschließlich westdeutsche Jugendliche hätten sich entschlossen, den Hauptschulabschluß nachzuholen. Das Konzept "Arbeit und Qualifizierung für (noch) nicht ausbildungsgeeignete Jugendliche" habe im Februar 4.576 Teilnehmer gezählt, davon 925 in Ostdeutschland. 11.058 Jugendliche hätten bis Ende Februar eine Nach- und Zusatzqualifizierung aufgenommen (5.606 in den neuen Ländern). Von diesen Jugendlichen seien zuvor 10.913 arbeitslos gewesen. Lohnkostenzuschüsse würden im Rahmen des Sofortprogramms an insgesamt 1.398 arbeitslose Jugendliche, davon 588 in Ostdeutschland, gezahlt. An den Qualifizierungs-Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen hätten sich bis Ende Februar 14.336 Jugendliche (1.103 im Osten) beteiligt. Den Anteil benachteiligter Jugendliche daran gibt die Regierung mit rund 17 Prozent an. Der Anteil von Frauen an den Programmangeboten belaufe sich auf 44,5 Prozent.
Die Maßnahmen des Sofortprogramms sind laut Bundesregierung auf ein Jahr befristet, das Trainingsprogramm auf höchstens drei Monate mit dem Ziel, die Vermittlung in eine betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung zu unterstützen. Die außerbetriebliche Ausbildung umfasse höchstens drei bis dreieinhalb Jahre. Auch die Nach- und Zusatzqualifizierung könne im Einzelfall länger als ein Jahr dauern. Lohnkostenzuschüsse könn laut Regierung höchstens zwei Jahre lang gezahlt werden.