PROTOKOLLE AUS DER 1. WAHLPERIODE DER ÖFFENTLICHKEIT VORGESTELLT
Bonn: (hib) aw- Als ein Werk, das sich in "hervorragender Weise" in die Gesamtedition parlamentarisch-politischer Texte einpaßt, hat am Mittwoch nachmittag der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Hans-Ulrich Klose (SPD), die jetzt vorliegende wissenschaftliche Edition der Protokolle des "Ausschusses für das Besatzungsstatut und Auswärtige Angelegenheiten" während der ersten Wahlperiode in den Jahren 1949 bis 1953 bezeichnet. Nachdem diese Sitzungsmitschriften mehr als 40 Jahre lang unter Verschluß gehalten worden waren, übernahm es die "Kommission für die Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien", mit Unterstützung des Deutschen Bundestages die Akten wissenschaftlich zu bearbeiten und jetzt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Klose betonte, der notwendige vertrauliche Charakter der Arbeit des Auswärtigen Ausschusses bringe auch den Nachteil mit sich, daß viele nur eine etwas ungenaue Vorstellung über dieses Gremium und seine Tätigkeit hätten. Er freue sich daher, daß - etwas pathetisch gesprochen - dieser "Schleier des Geheimnisses" nunmehr gelüftet worden sei. Der damalige Ausschuß, so Klose weiter, habe sich in einer vom Besatzungsstatut geprägten Zeit trotz manchmal diametral entgegengesetzter Positionen darum bemüht, im überparteilichen Konsens die junge Bundesrepublik Stück für Stück voranzubringen. Unter den Ausschußmitgliedern hätten sich eine Vielzahl von Personen, unter ihnen auch Willy Brandt und Kurt-Georg Kiesinger, befunden, die später an entscheidender Position die Geschicke des Landes geprägt hätten.
Der Vorsitzende der Kommission, der Bonner Universitätsprofessor Klaus Hildebrand, verwies darauf, mit der vorliegenden Edition sei es nunmehr erstmals gelungen, neben den schon fortlaufend herausgegebenen Akten zur Auswärtigen Politik aus den Beständen des Auswärtigen Amtes auch die parlamentarische Seite deutscher Außenpolitik näher zu beleuchten. Hildebrand verband insofern seinen Dank an den Bundestag für die geleistete Kooperation mit der Hoffnung, diese Zusammenarbeit festigen zu können, damit das Erscheinen weiterer Protokollbände aus den folgenden Wahlperioden möglich werde.