"WIRTSCHAFTLICHE DYNAMIK DES OSTSEERAUMS WIRD ZUNEHMEN" (ANTWORT)
Berlin: (hib/BOB-aw) Die wirtschaftliche Dynamik des Ostseeraums wird sich nach Überzeugung der Bundesregierung weiter verstärken.
Wie die Regierung in ihrer Antwort ( 14/4460) auf eine Große Anfrage der CDU/CSU ( 14/2293) erläutert, würden dafür ein zunehmend liberalisierter Handel, die Anpassung der politischen oder ökonomischen Strukturen der Ostseeanrainerstaaten untereinander sowie der schrittweise Abbau des Wohlstandsgefälles sorgen.
Der Ostseeraum werde somit immer mehr zu einer der herausragenden Wachstumsregionen mit regional und global bedeutsamen Entwicklungsachsen in der Europäischen Union werden.
Von dieser positiven Entwicklung im Wettbewerb der Regionen würden die Volkswirtschaften aller Anrainerstaaten profitieren können.
Produktions- und Dienstleistungsstandorte im Ostsseeraum hätten deshalb hervorragende Chancen nicht nur auf Grund der regionalen Entwicklungsperspektiven, sondern auch auf Grund der zunehmenden Bedeutung der Region für die EU.
Ungeachtet dieser Vorteile einer Wirtschaftskooperation des Ostseeraumes zu Deutschland insgesamt dürften nach Ansicht der Regierung besonders die norddeutschen Bundesländer von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und einem Aufschwung in der Ostseeregion profitieren.
Dies liege sowohl an deren geographischer Nähe als auch an bereits bestehenden Verzahnungen, zum Beispiel auf Unternehmensebene.
Die Regierung erläutert in diesem Zusammenhang, der Anteil der Ostseestaaten am deutschen Gesamthandel habe zwischen 1990 und 1999 zwischen neun und zehn Prozent gelegen.
Deutschlands wichtigste Handelspartner seien Schweden, Dänemark, Polen und Russland. Als Handelspartner von Polen, Schweden, Finnland und Dänemark liege Deutschland jeweils an erster Stelle, für das Jahr 1998 habe dies auch für Lettland und Russland gegolten.
Für Litauen sei Deutschland der zweit-, für Estland der viertwichtigste Handelspartner. Besondere Bedeutung habe dabei der Handel mit den Ostseestaaten für die nördlichen Bundesländer.
So entfielen beispielsweise 50 Prozent der Einfuhren und 30 Prozent der Ausfuhren von Mecklenburg-Vorpommern auf die Ostseestaaten.
Auf die Region richte sich zudem ein zunehmendes Interesse norddeutscher Investoren, vor allem auch kleinerer und mittlerer Unternehmen. Nordische Investoren aus skandinavischen Staaten seien stark in den Bundesländern der Ostseeregion vertreten.