Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung/
Berlin: (hib/SKE) Deutschland muss bei ausländischen
Wissenschaftlern und Studenten noch mehr Werbung für sich
machen. Wie die Präsidenten des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes (DAAD) und der Alexander von Humboldt Stiftung
(AvH), Theodor Bechem und Wolfgang Frühwald, im Ausschuss
für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am
Mittwoch morgen sagten, bringen auf einzelne Länder oder
Regionen zugeschnittene Programme und verstärkte Werbung
durchaus Erfolge. Bechem erwähnte Infozentren in Indien und
Kooperationen etwa mit der AvH, weswegen die Zahl der indischen
Studenten in Deutschland auf 4000 angestiegen sei. "Wissenschaftler
finden sie nicht auf Messen, da zählt immer noch die
Mund-zu-Mund-Propaganda", sagte Frühwald. Deshalb pflege die
AvH ein ausgedehntes Ehemaligennetzwerk. CDU/CSU, SPD, FDP und
Grüne lobten die Arbeit der Einrichtungen ausdrücklich.
Die Unionsfraktion wollte wissen, wie sich die Zahl der
ausländischen Studenten in Deutschland steigern lässt.
Sollte es an den Rahmenbedingungen liegen, sehe sie vor allem die
Länder in der Pflicht, so die Union. Die SPD fragte die
Experten, ob sich eine Teilnahme Deutschlands an einem
"Hochschul-Pisa" auf das internationale Image der
Universitäten positiv auswirken könne. "Wenn wir auch
nach dem Management beurteilt werden, fürchte ich, es sieht
schlecht aus", sah Frühwald die Idee kritisch. Er wünsche
sich neben Wettbewerben um die beste Forschung und Lehre auch einen
um die beste Verwaltung. Die FDP sah vor allem einen Bedarf bei
Hilfe für junge Familien. Ehepartner bräuchten auch einen
Job, Kinder eine gute Schule oder einen Kindergartenplatz, wenn sie
nach Deutschland kämen. Die Fraktion Die Linke übte
grundsätzliche Kritik an der Diskussion. "Die Herangehensweise
an das Bildungsmarketing ist für uns sehr problematisch, da
hier nur auf eine kleine Elite gesetzt und Bildung als Ware
angepriesen wird." Auf ärmere Studenten und die breite Masse
werde nicht geachtet.