Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die unangefochtene Nummer eins der CDU. Auf dem Parteitag in Dresden kam die 52-Jährige bei ihrer Wiederwahl zur Bundesvorsitzenden auf 93,1 Prozent der gültigen Stimmen. Sie musste sich erstmals als Kanzlerin dem Votum der Parteibasis stellen und erzielte ein besseres Resultat als vor zwei Jahren in Düsseldorf. Damals erlangte sie 88,4 Prozent der Stimmen. Lediglich bei ihrer Wahl zur Nachfolgerin von Wolfgang Schäuble an die Parteispitze im April 2000 erreichte Merkel mit rund 95,9 Prozent ein besseres Ergebnis.
Unter den vier Stellvertretern Merkels konnte einzig Bundesbildungsministerin Annette Schavan mit 78,46 Prozent ihren Stimmenanteil halten. Erstmals ist der hessische Ministerpräsident Roland Koch zum Parteivizechef gewählt worden. Er kam auf 68,2 Prozent. Er folgt auf Christoph Böhr, der nach seiner Wahlniederlage in Rheinland-Pfalz Ende März nicht mehr angetreten war.
Als stellvertretende Parteivorsitzende wiedergewählt wurden Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff mit 66,7 Prozent und der nordrhein-westfälische Regierungschef Jürgen Rüttgers mit 57,7. Beide verloren im Vergleich zur Wahl vor zwei Jahren rund 20 Prozentpunkte. Die schlechten Ergebnisse für Koch, Wulff und Rüttgers wurden allgemein mit dem monatelangen Richtungsstreit der Union über die soziale Ausrichtung der Partei erklärt, den Rüttgers angezettelt hatte.
Ronald Pofalla wurde mit 81,67 Prozent der Stimmen im Amt des CDU-Generalsekretärs bestätigt. Der 47-Jährige war vor einem Jahr vom CDU-Vorstand in das Amt berufen worden. Auf einem Kleinen Parteitag hatte er im Februar 97,4 Prozent erhalten.
Neuer Schatzmeister der Partei ist der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Eckart von Klaeden. Er kam auf 96,5 Prozent der gültigen Stimmen. Der frühere paralamentarische Geschäftsführer der Unions-Fraktion im Bundestag ist Nachfolger von Wolfgang Peiner, der nach fünf Jahren Amtszeit nicht wieder kandidierte.
In den Bundesvorstand wählten die Delegierten darüber hinaus Christian Baldauf, Elmar Brok, Emine Demirbüken-Wegner, Regina van Dinther, Michael Fuchs, Tanja Gönner, Regina Görner, Ursula Heinen, Peter Jacoby, Franz Josef Jung, Maria Michalk, Godelieve Quisthoudt-Rowohl, Katherina Reiche, Andreas Renner, Dagmar Schipanski, Jürgen Seidel, Ingrid Sehrbrock, Erika Steinbach, Arnold Vaatz, Angelika Volquartz, Gerald Weiß, Matthias Wissmann, Karin Wolff, Hendrik Wüst, Otto Wulff und Eva-Maria Wybrands.