Die Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas geht auf Anregungen der Publizistin Lea Rosh und des Historikers Eberhard Jäckel in den Jahren 1988/89 zurück. Ihr Grundgedanke war, in Berlin, wo der Massenmord geplant, organisiert und verwaltet wurde, eine Erinnerungsstätte zu errichten, um deutlich zu machen, dass das Bekenntnis zur Einzigartigkeit des Verbrechens und zur historischen Verantwortung zum Kern des staatlichen Selbstverständnisses der Bundesrepublik gehören. Das in der Öffentlichkeit heftig umstrittene Vorhaben gewann nach der Wende an Virulenz, insbesondere nachdem die Hauptstadt Berlin auch zum Sitz von Regierung und Parlament bestimmt worden war.
In einer seiner letzten Entscheidungen in Bonn hatte der Deutsche Bundestag am 25. Juni 1999 der Errichtung eines Denkmals im Herzen Berlins, auf dem Gelände der ehemaligen Ministergärten, zugestimmt. Ein erster Entwurf - eine über das ganze, 19.000 Quadratmeter große Feld reichende Namensplatte, auf der alle Ermordeten, soweit möglich, namentlich genannt werden sollten -, war im Juni 1995 am Einspruch des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl gescheitert. Nach Ausschreibung eines erneuten Wettbewerbs erhielt schließlich der amerikanische Architekt Peter Eisenman den Zuschlag.
Das nach seinem Konzept aufgestellte Stelenfeld umfasst 2711 Stellen, von denen die Hälfte eine Höhe zwischen drei und über vier Metern hat. Die Stelen haben einen Neigungswinkel bis zu zwei Grad, was dem Feld den charakteristischen Eindruck einer Wellenbewegung verleiht. Das Durchschnittsgewicht einer Stele (sie sind aus hochwertigem Beton gefertigt und mit einem besonderen Schutz gegen Grafitti versehen) beträgt acht Tonnen, das Gewicht der größten, 4,7 Meter hohen Stele beträgt 16 Tonnen. Die schmalen Gänge zwischen den Stelen verlaufen von den Rändern wellenförmig in die Tiefe.
Im Grund des Denkmals im südöstlichen Bereich wurde ein "Ort der Information" eingerichtet, der mit eindringlichen Bild- und Textdokumenten den Holocaust vergegenwärtigt und am Beispiel von 15 Familienschicksalen die Ermordung der europäischen Juden vor Augen führt. Für den Bau des Denkmals wurden aus Bundesmitteln 27,6 Millionen Euro bereitgestellt.