Die Zahl der internationalen Geldgeber für Entwicklungshilfe hat sich nach Angaben der Weltbank seit den 60er-Jahren fast verdreifacht. Damals betrug sie durchschnittlich zwölf Geber pro Land, heute sind es 33, so Vinod Thomas, Direktor der "Unabhängigen Evaluierungseinheit" der Weltbank, im Gespräch mit dem Fachausschuss am 25. April. Die ODA-Quote (Anteil der öffentlichen Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit am Gesamtetat) sei im vergangenen Jahrzehnt auch stetig gestiegen. Die ODA-Mittel belaufen sich laut Weltbank derzeit auf 105 Milliarden US-Dollar. Als positives Zeichen bewertete Thomas , dass sich das wirtschaftliche Wachstum und der Lebensstandard in den armen Ländern insgesamt verbessert hätten. Prozentual sei der Anteil der Menschen, denen durchschnittlich weniger als ein US-Dollar pro Tag zur Verfügung steht, von etwa 27 Prozent Anfang der 90er-Jahre auf 22 Prozent im Jahre 2003 gesunken, dennoch seien es immer noch mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit. Das hänge mit der steigenden Bevölkerungszahl in diesen Ländern zusammen.
Die Tatsache, dass die Zahl der Geber gestiegen ist, bewertete Thomas zugleich als eine Herausforderung. Sehr wichtig sei deshalb eine gute Koordinierung der Projekte, damit die eingesetzten Gelder effektiver genutzt werden können. Die Auswertung der Projekte zeige, dass sich multilaterale und bilaterale Hilfe gut ergänzen können. Als Beispiele nannte Thomas die Kooperation von Weltbank und Deutschland in Afrika, Weltbank-KfW-Partnerschaften bei Wasserversorgung, Grundbildung, Gesundheit und Finanzsektorentwicklung sowie die Partnerschaft mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit.