Die Forschung hat bisher die Westpolitik der DDR - abgesehen von deren Deutschlandpolitik - eher stiefmütterlich behandelt. Unter dem Dach der 1961 in der DDR gegründeten "Liga für Völkerfreundschaft" sollten die zuletzt (1987) 48 Freundschaftsgesellschaften für die diplomatische Anerkennung der DDR werben und danach vornehmlich die Auslandspropaganda unterstützen. Hans-Georg Golz weist indes in seiner gründlich recherchierten und flüssig geschriebenen Fallstudie nach, dass hierzu die Aktivitäten der britisch-ostdeutschen Freundschaftsgesellschaften wenig beizutragen vermochten. Eckard Jesse bescheinigt in seinem Vorwort dem Autor, er habe Neuland betreten und eine Schneise in die verschlungene Geschichte der DDR-Freundschaftsgesellschaften geschlagen.
Hans-Georg Golz
Verordnete Völkerfreundschaft. Das Wirken der Freundschaftsgesellschaft DDR-Großbritannien und der Britain-GDR-Society - Möglichkeiten und Grenzen.
Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2004;
309 S., 39,- Euro