Verkehr und Bauwesen. Regierung und Union wollen Kosten im Gesundheitssystem sowie zahlreiche Krankheits- und Todesfälle vermeiden, indem sie die Bürger zu mehr Bewegung und Prävention ermuntern. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung ( 15/4105) auf eine Große Anfrage der CDU/CSU-Fraktion ( 15/3034) hervor.
Die Union hatte in ihrer Anfrage darauf hingewiesen, dass nur neun Prozent der Deutschen das Fahrrad für den Weg zur Arbeit nutzen. Durch Bewegungsmangel entstehe den Deutschen ein hoher volkswirtschaftlicher Schaden. Er sei inzwischen in den Indus-trienationen der höchste Risiko- und Todesfaktor nach dem Rauchen. Mehr als die Hälfte aller Arbeitswege unter fünf Kilometern Länge würden mit dem Auto zurückgelegt, so die Abgeordneten. Das Fahrrad kann ihrer Auffassung nach eine Schlüsselrolle dabei einnehmen, die Charta "Verkehr, Umwelt und Gesundheit" der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einzuhalten.
Die Bundesregierung erklärt, die Förderung des Radverkehrs habe für sie einen hohen Stellenwert. Der Nationale Radverkehrsplan von 2002 ( 14/9504) sowie zahlreiche Gesetzesänderungen hätten es ermöglicht, den Radverkehr zu fördern und Anreize zu mehr Bewegung im Alltag zu geben. Die Regierung arbeitet nach eigenen Angaben derzeit an einem Präventionsgesetz, um die Gesundheitsförderung und Prävention zu einer eigenständigen Säule im Gesundheitswesen auszubauen. Auch auf EU- und UN-Ebene beteilige sie sich an Projekten für mehr Prävention und Gesundheitsförderung.