Gesundheit. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will die Heroinbehandlung Schwerstabhängiger als Regelangebot in das Drogenhilfesystem aufnehmen. In einem Antrag ( 16/2075) fordert sie eine entsprechende Änderung des Betäubungsmittel- und des Betäubungsmittelverordnungsgesetzes.
Zudem müsse die Regierung darauf hinwirken, dass der Gemeinsame Bundesausschuss, das zentrale Organ der Selbstverwaltung von Kassen, Ärzten und Kliniken, "schnellstmöglich über die Aufnahme der Heroinbehandlung als Kassenleistung berät und entscheidet". Darüber hinaus soll sich die Regierung nach dem Willen der Grünen dafür einsetzen, dass sich Länder und Kommunen in angemessener Höhe am Unterhalt etwa der Fachambulanzen beteiligen.
Zur Begründung für ihren Vorstoß verweisen die Abgeordneten auf die wissenschaftliche Auswertung der deutschen Modellprojekte zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger. Demnach wurde bei den mit Heroin behandelten Patienten in 80 Prozent der Fälle eine deutliche gesundheitliche Verbesserung nachgewiesen, während dies bei den mit Methadon behandelten Patienten bei 74 Prozent der Betroffenen der Fall gewesen sei. Zudem sei bei 69,1 Prozent der mit Heroin behandelten Patienten ein Rückgang des illegalen Drogenkonsums gemessen worden. Bei der Methadonbehandlung seien es nur 55,2 Prozent gewesen. Insgesamt hat die Heroinbehandlung aus Sicht der Grünen zu einer sozialen und gesundheitlichen Stabilisierung der Schwerstabhängigen geführt.