Als die Gruppe 47 vor 60 Jahren zu
ihrem ersten Treffen zusammenkam, ging es um nichts weniger als die
Neubegründung der deutschen Literatur nach der moralischen
Katastrophe des Nationalsozialismus. Die meisten Schriftsteller und
Publizisten waren aus Kriegsgefangenschaft oder "Innerer
Emigration" ...
Einleitung Sie entstand 1947, 1967
hörte sie auf zu existieren, ohne je aus der deutschen
Literatur zu verschwinden: die legendenumwobene "Gruppe 47". 1
Für die einen war sie der Versammlungsort der neuen deutschen,
der Nachkriegsliteratur schlechthin, für andere galt sie neben
dem ...
Rhys W. Williams
Einleitung In einem 1985
veröffentlichten Gespräch mit Hans Dieter Zimmermann
charakterisierte Hans Werner Richter die Mitgliedschaft bei der
Gruppe 47 folgendermaßen: "Wer im Nationalsozialismus
wirklich mitgemacht hatte, konnte nicht bei der Gruppe 47 sein! Bei
einigen jungen Leuten, die einmal an ...
Einleitung Mit Parolen wie "Die
Gruppe ist ein Papiertiger" attackierten im Oktober 1967 Erlanger
Studenten Repräsentanten der Gruppe 47, die sich im Gasthof
"Pulvermühle" in der Fränkischen Schweiz zur
jährlichen Tagung zusammengefunden hatten, und forderten sie
zur politischen Stellungnahme ...
Einleitung Die offizielle
Kulturpolitik der DDR hatte es nicht leicht mit der Gruppe 47. Es
lag am ideologischen Misstrauen der Kommunisten, dass sie Mühe
hatten, sich einen Reim auf die merkwürdigen Umtriebe der
Literaten zu machen. Die trafen sich zweimal, kurz hintereinander,
im September und im ...
Einleitung Am Anfang stand "Der
Ruf". Die Zeitschrift mit dem programmatischen Untertitel
"Unabhängige Blätter der jungen Generation" war
Vorläufer und Keimzelle der Gruppe 47. In seiner
Würdigung aus Anlass ihres fünfzehnjährigen
Jubiläums erinnerte Hans Werner Richter 1962 an diesen ...