Weniger Adoptionen in Deutschland
Berlin: (hib/NCB) Seit 1995 nimmt die Zahl der in Deutschland adoptierten Kinder ab. Während vor zwölf Jahren noch fast 8.000 Kinder adoptiert wurden, sind es im Jahr 2005 weniger als 5.000 gewesen. Dies erklärt die Bundesregierung in der Antwort ( 16/4094) auf eine Kleine Anfrage der FDP ( 16/3880). Gleich geblieben beziehungsweise auf beiden Seiten rückläufig sei dagegen das Verhältnis zwischen zur Adoption stehenden Kindern und potenziellen Adoptionseltern, heißt es. Genaue Gründe dafür seien der Regierung aber nicht bekannt. Grundsätzlich lägen aber private und wirtschaftliche Gründe einer "Adoptionsfreigabe" zugrunde. Auch stehe via Internet allen Seiten ein größeres Informationsangebot zum Thema Adoption zur Verfügung.
Von den im Jahr 2005 in Heimen oder in Pflegefamilien 99.372 untergebrachten Kindern und Jugendlichen sind nach Regierungsangaben 431 adoptierte Kindern vorher in ein Heim und weitere 537 Kinder in eine Pflegefamilie aufgenommen worden. Die Regierung führt aus, derzeit würden die seit Anfang 2002 neu in Kraft getretenen Adoptionsvorschriften auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. International setze sich die Regierung für die Verbreitung des so genannten "Haager Adoptionsübereinkommens" ein. Damit würden in allen Ländern gleiche Ansprüche und Standards für Adoptionen angestrebt. So könne auch effektiver zwischen wirklichen Adoptionen und Kinderhandel unterschieden werden.