Regierung setzt sich für Verbreitung von Medikamenten ein
Berlin: (hib/NCB) Die Bundesregierung setzt sich für die weitere Verbreitung von Medikamenten zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten in den Entwicklungsländern ein. So hat die Regierung zusammen mit der Europäischen Kommission einen Workshop mit dem Motto "Public Health, Innovation and Intellectual Property Rights" im April dieses Jahres veranstaltet, schreibt sie in ihrer Antwort ( 16/5542) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ( 16/5177). Erkenntnisse aus diesem Workshop sollen in eine Arbeitsgruppe der Weltgesundheitsorganisation zum gleichen Thema einfließen. Zudem habe die Regierung die Grundlagenforschung in Deutschland unterstützt und auf EU-Ebene Förderprogramme mit finanziert. Grundsätzlich sei die Entwicklung von neuen Medikamenten aber Aufgabe der Industrie. Infektionskrankheiten wie AIDS, Malaria oder Tuberkulose töten jährlich Millionen Menschen in den Entwicklungsländern, obwohl heilende oder lindernde Arzneien und Impfstoffe auf dem Markt sind. In den Augen der Bundesregierung dürfe man gleichzeitig nicht auf den Schutz von Patent- und Eigentumsrechten verzichten. Diese werden oftmals als großes Hindernis für günstige Medikamente, die sich Menschen in den Entwicklungsländern leisten könnten, gesehen. Denn die Patentrechte erlauben einer Pharmafirma den Vertrieb von Arzneimitteln zu Monopolpreisen, die dem Niveau der Industrieländer entsprächen.