Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend diskutiert den Fünften Altenbericht
Prof. Dr. Andreas Kruse, Vorsitzender der Sachverständigenkommission für den Fünften Altenbericht, hat in einer öffentlichen Sitzung des Bundestags-Seniorenausschusses für ein neues, produktives Bild des Alters plädiert. Der Fünfte Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Titel „Potenziale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft – Der Beitrag älterer Menschen zum Zusammenhalt der Generationen“ betont die Stärken des Alters sowie die Chancen und Potenziale älterer Menschen in Wirtschaft und Gesellschaft. Der Vorsitzende der Sachverständigenkommission forderte, verstärkt die Potenziale des Alters sowohl für den einzelnen Menschen als auch für die Gesellschaft zu betrachten. Im Vergleich zu früher erfreue sich die heutige ältere Generation an einer Zunahme an Jahren in Gesundheit und Kompetenz, die unsere Gesellschaft positiv und kreativ nutzen müsse. Kruse mahnte einen intergenerationellen Diskurs über die Rechte und Pflichten Älterer an. Ältere könnten durch ein eigen- und mitverantwortliches Leben viel zur Generationensolidarität und –gerechtigkeit beitragen.
Die Ausschussvorsitzende Kerstin Griese betonte die große Bedeutung des neuen Altenberichtes. „Er ist eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit.“ Griese lobte die zukunftsweisenden Erkenntnisse des Altenberichts, der über die klassische Seniorenpolitik hinausgreife und auf drängende Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft hinweise: „Die Erhöhung der Beschäftigtenquote der 55- bis 64-Jährigen auf mindestens 50% bis 2010 ist ein wichtiges Ziel. Es ist ein Skandal, dass die Hälfte der Betriebe in Deutschland keine Mitarbeiter über 50 beschäftigt. Dadurch geht eine große Menge an wichtigen Erfahrungen und Wissen verloren.“
Griese wies darauf hin, dass ältere Menschen als Kompetenzträgerinnen und -träger sowie auch als Kundinnen und Kunden angesprochen werden müssten: „Ältere Menschen verfügen über ein hohes Maß an Kaufkraft und sind daher auch ein Wirtschaftsfaktor.“
Prof. Dr. Kruse unterstrich die Notwendigkeit von Prävention sowie Fort- und Weiterbildung, um die Arbeitsfähigkeit („employability“) der insgesamt alternden Erwerbspersonen zu erhalten. Kreativität, Leistungsfähigkeit und Motivation gebe es in jedem Alter. Er appellierte an die Unternehmen, darin einen Gewinn zu erkennen. Hier könnte man von anderen europäischen Ländern, wie Schweden, Norwegen und der Schweiz, lernen.
Kerstin Griese bedankte sich herzlich für die Arbeit der Expertenkommission zum Altenbericht. Sie zeigte sich erfreut über das hohe Maß an Zusammenhalt der Generationen in den Familien: „Darin stecken Potenziale. Immer mehr Menschen engagieren sich auch im Alter ehrenamtlich. Wir wollen von politischer Seite dieses Engagement unterstützen und fördern, zum Beispiel durch generationsübergreifendes freiwilliges Engagement.“
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