Frau Groneberg, was ist Ihr Lieblingsort
in Berlin?
Ich gehe gern in der Nähe meiner Wohnung
am Landwehrkanal und an der Spree spazieren, wenn es die knappe
Zeit zulässt. Ich genieße dann dort vor allem die
Ruhe.
Worüber haben Sie zuletzt
gelacht?
Über unser zugelaufenes Zwerghuhn in
unserem Garten zu Hause. Es sitzt meist auf einem Platz auf der
Pergola und hinterlässt in ausreichendem Maße seine
unschönen Hinterlassenschaften. Nach einer besonders
unangenehmen Situation mit dem Hühnerdreck hat mein
Lebensgefährte versucht, das Huhn zu fangen – und es
natürlich nicht erwischt. Im Gegenteil: Es hat sich in einiger
Höhe in Sicherheit gebracht und unglaublich laut
„geschimpft“. Ich habe Tränen
gelacht.
Was soll als Nächstes von Ihrem
Schreibtisch?
Ein Dauerbrennerthema, das von besonderer
Brisanz für meinen Wahlkreis Cloppenburg-Vechta ist: Die
Arbeitnehmer in unserer Fleischindustrie leiden unter Lohndumping
und Missständen, die durch Werkverträge mit
osteuropäischen Firmen verursacht wurden. Inzwischen sind
nicht mehr vorrangig die Werkverträge das Problem, sondern die
Dienstleistungserbringer aus den neuen EU-Beitrittsländern. So
sehr ich die Dienstleistungsfreiheit in der vergrößerten
EU grundsätzlich begrüße, so schwierig gestaltet
sich die konkrete Umsetzung aber vor Ort. Seit geraumer Zeit stehe
ich mit allen zuständigen Stellen in Kontakt, damit
Lohndumping nicht eine der wichtigsten Branchen für unsere
Region kaputtmacht. Dieses Thema sollte so schnell wie möglich
vom Tisch.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 08. November 2004
GABRIELE GRONEBERG, Jahrgang 1955, ist seit 2002 für die SPD im Bundestag. Sie ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen sowie im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.