Frau Sowa, was ist Ihr Lieblingsort in
Berlin?
Ganz spontan fällt mir der „Dicke
Wirt“ in Charlottenburg ein. Ich wohne dort ganz in der
Nähe. Wenn es mein enger Terminkalender in Sitzungswochen mal
zulässt, setze ich mich am Abend gern in die Kneipe, trinke
ganz klischeehaft als Bayerin ein Hefeweizen und versuche, von der
Gehetztheit des Tages herunterzukommen. In kultureller Hinsicht
fallen mir natürlich viele Orte in Berlin ein, die ich gern
mag. Ich nenne nur mal den Palast der Republik oder den Pei-Bau am
Deutschen Historischen Museum.
Worüber haben Sie zuletzt
gelacht?
Ich hatte kürzlich auf einer USA-Reise der
Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ ein witziges
„Wiedergänger“-Erlebnis: Kurz vor meiner Abreise
war ich in meinem Wahlkreis Bamberg noch auf einer
Mobilfunkveranstaltung. Die Wogen gingen hoch her, Mobilfunk ist
für viele Menschen ein hochemotionales Thema. Als ich in den
USA mit dem Zug von New York nach Boston fuhr, kam ich mit einem
Herrn ins Gespräch, der sich mir schließlich als
Präsident einer großen US-Mobilfunkgesellschaft
vorstellte. Mein Versuch, dem Thema zu „entfliehen“,
war also nicht sehr erfolgreich. Wir haben darüber beide
herzlich gelacht.
Was soll als Nächstes von Ihrem
Schreibtisch?
Oh je, mit schlechtem Gewissen denke ich
ehrlich gesagt als erstes an die vielen Weihnachts- und
Neujahrsgrüße, die immer noch der persönlichen
Beantwortung harren. Die müssen demnächst endlich
erledigt werden. Außerdem liegen auf meinem Schreibtisch
Massen an Unterlagen, Gutachten und Textentwürfen für die
Kulturenquete. Allmählich beginnt die Formulierung des
Schlussberichts, da liegt noch viel Arbeit vor
uns.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 15. März 2005
Weitere Informationen:
URSULA SOWA, Jahrgang 1957, ist seit 2002 für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag und seit 2003 Obfrau in der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“.
E-Mail:
ursula.sowa@bundestag.de
Webseite:
www.ursula-sowa.de