Mit einer Zeremonie unter Beteiligung von Politikern und Sportlern aus 28 europäischen Ländern wurde dieses besondere Jahr Ende Januar in der irischen Hauptstadt Dublin eröffnet. Irland hat im ersten Halbjahr 2004 die Präsidentschaft im EU-Ministerrat inne; die Abschlussfeier findet dann Ende des Jahres unter niederländischer Präsidentschaft in Holland statt.
Das Thema dieses Jahres wurde gemeinsam von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU beschlossen. Vorrangiges Ziel der Initiative ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung des Sports im allgemeinen und der Erziehung im besonderen. Vor allem sollen daher sportliche Aktivitäten von Jugendlichen und der Schulsport intensiviert und gefördert werden. Durch die Beteiligung an sportlichen Aktivitäten sollen den Jugendlichen Werte wie Toleranz, Teamarbeit, Fairness, Solidarität und soziale Kompetenz vermittelt und hautnah erlebbar gemacht werden. Desgleichen könne Verständnis für multikulturelles Zusammenleben und für ehrenamtliches Engagement, insbesondere von Jugendlichen, gefördert werden. Nicht zuletzt, so meinen die Initiatoren dieses Jahres, könne regelmäßiger Sport zur Prävention von Gewalt, Kriminalität und Drogenmissbrauch beitragen.
Der irische Minister für Kunst, Sport und Tourismus, John O'Donoghue, wies in seiner Eröffnungsrede in Dublin darauf hin, dass immer mehr Jugendliche immer weniger körperlich aktiv seien. Dieses Phänomen zeige sich allenthalben. Sein für Erziehung und Wissenschaft zuständiger Kollege Noel Dempsey verwies in diesem Zusammenhang auf die langen Stunden, die Kinder und Jugendliche in Europa und in den USA vor elektronischen Spielen, vor dem Fernseher, vor Stereoanlagen und mit ihren SMS-Nachrichten verbringen. Man könne so nicht weitermachen. Noel Dempsey kritisierte auch den "Missbrauch" von Nahrungsmitteln bei Kindern und Jugendlichen.
Die bei der Eröffnungsfeier in Dublin anwesenden Politiker und Experten aus den 15 EU-Ländern und den künftigen Mitgliedstaaten waren sich daher einig in der Erwartung, dass das "Europäische Jahr der Erziehung durch Sport" hier einen Wandel zum Positiven herbeiführen könne. Die EU unterstützt den Einsatz für mehr Sport und körperliche Bewegung durch eine Informations- und Erlebniskampagne, die in Zusammenarbeit mit nationalen Koordinierungsstellen in 28 europäischen Ländern umgesetzt werden soll. Diese Koordinierungsstellen dienen auch als Anlaufstellen für alle Auskünfte und Projektanträge. Für die Kampagne wurde ein Betrag von 11,5 Millionen Euro vorgesehen.
Alle namhaften europäischen und internationalen Sportverbände unterstützen diese Initiative und sind Partner in der Kampagne "Move your body - stretch your mind"; dazu zählen die UEFA, das Europäische Olympische Komitee, die Internationale Schulsport Föderation und die Internationale Ski Föderation; auch der europaweite Fernsehsender Eurosport will die Kampagne fördern.
Die EU scheint das Thema für dieses Jahr gut ausgewählt zu haben, finden doch im Sommer dieses Jahres die Fußball-Europameisterschaft in Portugal und die Olympischen Spiele in Athen statt. Die für Erziehung und Kultur zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding schlug in ihren Ausführungen denn auch den Bogen zur griechischen Antike. Schon die Philosophen Sokrates und Aristoteles hätten die unschätzbare Bedeutung von Erziehung und körperlicher Bewegung zu schätzen gewusst. Dies habe sich auch in ihren "Lehrplänen" gezeigt. Bereits in der Antike hätte man erkannt, dass Sport nicht nur dem physischen, sondern auch dem mentalen Wohlergehen zuträglich sei. Ausserdem bereite regelmäßige Bewegung vor allem eines: sehr viel Spaß!
Ausschreibungsunterlagen und weitere Auskünfte können bei folgender deutscher Koordinierungsstelle angefordert werden:
Barbara Lischka, Referentin Europäisches Jahr der Erziehung durch Sport 2004, Deutsche Sportjugend (DSJ), Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt am Main, Telefon: 0 69/67 00, Fax: 0 69/67 00-13 08,
Mail: ejes2004@dsj.de; lischka@dsj.de
Internet: www.ejes2004.de; www.dsj.de