Entwicklungszusammenarbeit. Die konsequente Bekämpfung der Wüstenbildung muss bei der Umsetzung des deutschen Aktionsprogrammes 2015 zur Armutsbekämpfung eine wichtige Rolle spielen. Das fordern die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen von der Bundesregierung in einem Antrag ( 15/2395).
Danach soll sich die Regierung weiterhin dafür einzusetzen, die Welthandelsrunde zu einer wirklichen Entwicklungsrunde auszugestalten und durch den Abbau von allgemeinen Agrar- und Exportsubventionen für landwirtschaftliche Produkte aus den Industrieländern die Voraussetzung für eine effektive Desertifikationsbekämpfung zu schaffen. Bei allen relevanten entwicklungspolitischen Maßnahmen sei für eine stärkere Ausrichtung zur Bekämpfung von Bodenerosion und Landverödung zu sorgen. Auch soll sich die Regierung international dafür engagieren, die "Bewirtschaftung und den Zugang zu Gemeinschaftsgütern wie Wasser und Boden einer rein profitorientierten Logik zu entziehen".
Wüstenbildung, Dürre und Bodenerosion bedrohen die Existenz von mehr als einer Milliarde Menschen in 110 Ländern, heißt es in dem Antrag. Bei einer gleichbleibenden Dynamik der Desertifikation müsse bis zum Jahr 2025 mit dem Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche von zwei Dritteln in Afrika, einem Drittel in Asien und einem Fünftel in Lateinamerika gerechnet werden. Das entspreche mit 36 Millionen Quadratkilometern etwa der dreieinhalbfachen Fläche Europas. Die ärmsten Entwicklungsländer seien von dieser bedrohlichen Entwicklung ebenso betroffen, wie zum Beispiel die Schwellenländer Argentinien, Brasilien, Mexiko, Indien, China sowie die zentralasiatischen Transformationsländer. Unter den Industrieländern gelte die Bedrohung für die USA und für zahlreiche Mittelmeerländer. Die Folgen für die betroffenen Regionen sind gravierend, heißt es in dem Antrag: Wüstenbildung führe zu Hunger, zum Zusammenbruch sozialer Strukturen, zu Migration, Landflucht und zu politischer Destabilisierung. ado