Lammert würdigt Beitrag Ungarns zum Zusammenwachsen Europas
Bundestagspräsident Norbert Lammert hat am Freitag, dem 16. November 2007, an der Gedenkkonferenz zum 60. Jahrestag der Entrechtung und Vertreibung der Ungarndeutschen in Budapest teilgenommen. In seiner Rede vor der ungarischen Nationalversammlung würdigte Lammert den Beitrag Ungarns zum Zusammenwachsen Europas und zur Wiedervereinigung Deutschlands.
„Diese Konferenz ist eine Demonstration für das neue Europa und für die Freundschaft zwischen Ungarn und Deutschland, ohne die es weder die Einheit Europas noch das wiedervereinigte Deutschland gäbe“, sagte der Präsident. Die Konferenz sei ein eindrucksvoller Beleg für die Kultur des Friedens.
Denkmal gebe Raum für Erinnerung und Aussöhnung
Lammert hob die Bedeutung des ungarischen "Landesdenkmals der Vertreibung" in Bodaörs hervor, das an die Vertreibung der Ungarndeutschen im Januar 1946 erinnert. Es stehe als sichtbares Zeichen der Anerkennung des an Deutschen begangenen Unrechts. "Mehr noch als das Angebot materieller Entschädigung an die vertriebenen Ungarndeutschen und die Entschuldigung des ungarischen Parlaments im Jahr 1990 hat uns Deutsche bewegt, dass Ungarn mit diesem Denkmal der Erinnerung und der Aussöhnung Raum gegeben hat", erklärte der Bundestagspräsident.
Um gemeinsames Verständnis der Vergangenheit bemühen
Für Lammert ist die Konferenz „auch ein Zeichen der Aufrichtigkeit, von der die Freundschaft“ zwischen Ungarn und Deutschland geprägt sei. Diese Aufrichtigkeit mache erst eine gemeinsame Zukunft möglich. Da jede Kultur auf Erinnerung beruhe, gelte für die Europäer, „dass wir uns im Interesse der gemeinsamen Zukunft um ein gemeinsames Verständnis der Vergangenheit bemühen müssen“. Dies sei schwierig, aber möglich und nötig ganz gewiss. Lammert war zu der Gedenkkonferenz von der Präsidentin der ungarischen Nationalversammlung, Dr. Katalin Szili eingeladen worden.