Sie alle haben in den runden Zylindertürmen, den Rotunden des Paul-Löbe-Hauses, auf je zwei Ebenen Platz gefunden. Unten arbeiten die Abgeordneten an besten Empfehlungen, guten Lösungen und nachhaltigen Ergebnissen. Oben kann der Souverän beobachten, wie es an den runden Tischen der Ausschüsse des Bundestages zugeht. Allerdings nur, wenn die wichtigsten Arbeitsgremien des Parlaments öffentlich tagen. In der Regel allerdings findet die harte Arbeit hinter verschlossenen Türen statt.
Die Architektur der Ausschussräume folgt dem Anliegen: Hier muss gut und effektiv gearbeitet werden, von Angesicht zu Angesicht. Also sind die Tische rund und jede und jeder hat Stimme, wenn das Wort erteilt und der Knopf gedrückt wurde und das kleine Lämpchen am Mikrofon rot leuchtet. Nur selten schwingen Ausschussvorsitzende die glänzende Messingglocke.
Schwarzer und blauer Teppichboden dämpft die Geräusche, die beim Rein- und Rausgehen entstehen, warm wirkt das Holz der großen runden Tische, in deren offener Mitte sich absenkbare Präsentationstechnik gewichtig macht. Platz ist genug für Papiere, Vorlagen, Tagesordnungen, Kladden, dicke Mappen und große Vorhaben. Holz auch an den Wänden – gute Arbeit braucht gutes Ambiente.
Die Plätze sind demokratisch verteilt. Abgeordnete sitzen im Konferenzrund, eine Reihe hinter ihnen Vertreter der Regierung, wenn sie zum Berichten beordert sind.
Text: Kathrin Gerlof
Fotos: studio kohlmeier
Erschienen am 7. März 2006