Eine 15-Jährige wird mit 4,1 Promille bewusstlos in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert. Ein 16-jähriger Junge fällt nach angeblich 50 Gläsern Tequila ins Koma und stirbt nach mehreren Wochen. Fälle wie diese haben den Gesundheitsausschuss alarmiert. Am 28. März ließen sich die Abgeordneten auf Bitte der Fraktion Die Linke über mögliche Pläne der Bundesregierung gegen das so genannte Komasaufen von Jugendlichen berichten.
Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing (SPD) betonte, die Regierung nehme "mit Sorge" wahr, dass Jugendliche immer früher mit dem Alkoholkonsum beginnen. Zwar sei der Anteil der Jugendlichen, die mindestens ein Mal pro Woche Alkohol konsumieren, zurückgegangen; allerdings gebe es eine Zunahme bei denjenigen Jugendlichen, die ihr erstes Rauscherlebnis bereits im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren haben. Rechtlichen Handlungsbedarf sehe die Regierung gleichwohl nicht.
Bier, Wein und Sekt dürften in Deutschland bereits jetzt nicht an unter 16-Jährige, branntweinhaltige Getränke nicht an unter 18-Jährige abgegeben werden. Zentral sei, dass die Bestimmungen im Jugendschutz- und im Gaststättengesetz auch vor Ort umgesetzt würden, so Bätzing. Dieser Einschätzung schlossen sich alle Fraktionen an: Notwendig seien verstärkte Kontrollen vor Ort. Die Drogenbeauftrage erläuterte, dazu gebe es Gespräche mit den zuständigen Ländern und Kommunen.
Die Linke regte einen Überblick an, welche Altersgrenzen und Erfahrungen es damit in anderen EU-Staaten gebe.