TOURISMUSWERBUNG
Neuer Verein stößt auf Vorbehalte
Die Imagekampagne "Deutschland - Land der Ideen", ausgerichtet von der FC Deutschland GmbH, hat die Fußball-WM im eigenen Land zu einem Volltreffer werden lassen. Die WM ist längst vorbei, doch vom Erfolg will man auch weiterhin zehren. Die FC Deutschland GmbH heißt daher inzwischen "Deutschland - Land der Ideen GmbH", und als ihr einziger Gesellschafter hat sich ein Verein namens "Deutschland - Land der Ideen" gegründet. Sein Präsident ist zugleich Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Jürgen R. Thumann. Zweck des Vereins soll es sein, diejenigen zusammenzubringen, die das Deutschlandbild im Ausland prägen und für Ideen aus Deutschland stehen.
Im Tourismusausschuss des Bundestages ist dieses Engagement am 25. April auf einige Skepsis gestoßen. So sprach sich die Unionsfraktion dafür aus, dem Verein keine Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen. Die Befürchtung, die auch von den anderen Fraktionen geteilt wird, lautet: Der Verein setzt sich eine ähnliche Aufgabe, wie sie die vom Bund geförderte Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) schon hat, nämlich im Ausland für das Reiseland Deutschland zu werben und dafür Geld einzusammeln. Geld aus der Privatwirtschaft, das auch die DZT für ihr Marketing gut brauchen könnte. Von daher könne man die Vereinsgründung "kritisch hinterfragen", wie es von SPD-Seite hieß.
Allerdings sitzen mit Wirtschaftsminister Michael Glos und Außenminister Frank-Walter Steinmeier zwei politische Schwergewichte im Präsidium des Vereins. Und Bundespräsident Horst Köhler ist nach wie vor der Schirmherr der Imagekampagne.