Die Idee fanden alle gut: Kooperationen zwischen Leibniz-Instituten und Hochschulen zu bestimmten Themengebieten, die mit flachen Hierarchien und gemeinsamen Geldern die Forschung in Deutschland voranbringen sollen.
Als der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Professor Ernst Theodor Rietschel, das Modell "Wissenschaftscampus" den Mitgliedern des Forschungsausschusses des Bundestages am 25. April vorstellte, waren alle Fraktionen inte-ressiert. Ziel der Idee, die derzeit noch von der Rechtsabteilung der Gemeinschaft geprüft wird, ist langfristig, mit den Hochschulen Exzellenzcluster und Graduiertenzentren zu gründen. Mit gemeinsamen Geldern des jeweiligen Bundeslandes, den betroffenen Instituten und Universitäten könnten die Partner einem gesellschaftlich relevanten Thema auf den Grund gehen. Damit strebe er jedoch keinen Zusammenschluss von Instituten und Hochschulen an, sagte Rietschel.
"Allein von der Forschung können die Studenten nicht leben", meinten die Grünen aber und fragten, wie die Lehre in den "Wissenschaftscampus" eingebunden werden soll. Die Linke begrüßte die Idee vor allem als "ausgesprochen interessant, weil das auch ein Nest für die Profilierung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist". Auch die SPD sah die Initiative positiv und wies darauf hin, dass es im Rahmen der Exzellenzinitiative bereits ähnliche Versuche gegeben habe.
Die Leibniz-Gemeinschaft wurde 1995 gegründet. Sie besteht aus 83 Instituten. Neben Forschungseinrichtungen gehören ihr Serviceeinrichtungen und Museen wie das Deutsche Museum in München an.