Wer nicht in ist, ist out. Kein Medium hat die Entwicklung so sehr verändert wie das Internet. Jedes Hotel, jede Fluggesellschaft oder jeder Autovermieter hat die Möglichkeit, tagesaktuell seine Angebote und Preise weltweit zu verbreiten. Damit kann jeder Verbraucher seine Reisen individuell zusammenstellen, ohne einen Veranstalter einzuschalten. Die meisten Haushalte haben heute einen Internetanschluss. Nicht nur junge Leute, sondern auch Ältere surfen munter im Netz und suchen nach Schnäppchen. Diese Entwicklung haben die Reiseunternehmen lange verschlafen. Jetzt versuchen sie, mit virtuellen Reisebüros die Individualsurfer wieder einzufangen. Dr. Volker Böttcher, Chef der Tui Deutschland glaubt zwar, dass Internet-Reisen einen Anteil von etwa 20 Prozent erreichen werden, aber das Beispiel England zeigt, dass der Anteil bereits jetzt viel höher liegt. Außerdem wird das Internet immer verbraucherfreundlicher. Bereits jetzt gibt es Angebote, virtuell mit bewegten Bildern Rundgänge durch Hotels oder Urlaubsorte zu machen. Irgendwann wird auch, von Ausnahmen abgesehen, das Ende des Papierkatalogs kommen. Die Unternehmen werden nicht traurig sein, denn die Katalogproduktion verursacht immense Kosten. Unklar ist auch die Zukunft der klassischen Reisebüros. Obwohl sie als Absatzschiene noch gebraucht werden, wird überall an den Provisionen geknausert. Aber das könnte sich schnell ändern, wenn der Vormarsch des Internets weiter anhält. Jedes Reisebüro kann heute über das Internet Bausteine für Reisen zusammenstellen und dann als Paket verkaufen. Ähnliche Möglichkeiten haben auch die Leistungsanbieter. Selbst die kleinste Pension kann über einen gut gemachten Web-Auftritt neue Kundenschichten erreichen. Denn, wer nicht in ist, könnte bald out sein.