Das Projekt der beiden Parlamentspräsidenten könnte das deutsch-polnische Verhältnis wieder verbessern: Ludwig Dorn und Norbert Lammert (CDU) haben erneut über eine Würdigung der polnischen Gewerkschaft "Solidarnosc" beraten.
Die Gewerkschaft, die 1980 in Danzig gegründet wurde, war die erste offiziell anerkannte Oppositionsbewegung im früheren Ostblock und spielte bei der Überwindung der europäischen Teilung eine große Rolle unter dem späteren Staatspräsidenten Lech Walesa. Er sagte später: "Ohne Solidarnosc gäbe es keine deutsche Vereinigung". Lammert und Dorn haben bereits mehrfach darüber beraten, in welcher Form die Gewerkschaft gewürdigt werden kann, am besten in unmittelbarer Nähe zum Reichstag in Berlin. Auch wenn es noch keine endgültige Entscheidung gibt, bestehe Einigkeit darin, "dass beide Seiten den Beitrag von Solidarnosc in einer sichtbaren Form würdigen wollen". Wie dies konkret aussehen soll, ist noch unklar, disktutiert wird der Vorschlag einer Skulptur in Form von Dominosteinen. Die Kosten sollen Deutschland und Polen gemeinsam tragen.
Unterstützt wird das Vorhaben von der Union. CDU-Außenexperte Ruprecht Polenz bekräftigte in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", das Vorhaben sei "eine sehr gute Idee", denn in der Vergangenheit beider Länder gebe es nur wenige Punkte, "über die sich beide Seiten freuen können". Denkbar sei auch ein polnisches Museum, das den Deutschen die Geschichte ihres Nachbarlandes näherbringen solle.