Gentechnik zur Produktion gesünderer Pflanzen und damit gesünderer Lebensmittel zu nutzen, ist ein vernünftiges Ziel. Eine gute Sicherheitsforschung ist gleichzeitig ein Muss. Argumente für Gentechnik sind etwa der Klimawandel, Rohstoffverknappung und chronische Unterernährung in weiten Teilen der Welt. Während sich die großen Wissenschaftsorganisationen klar zur Nutzung der neuen Potenziale bekennen, lehnen Verbraucherschützer und Naturschutzverbände sie strikt ab.
Bei der Frage, ob Gentechnik zu gesünderen Lebensmitteln führt, sollte ein Blick auf deren Einsatz in der Medizin zumindest hilfreich sein. Dort zählen gentechnische Verfahren etwa bei der Herstellung von Insulin oder von Faktor VIII für Hämophilie-Patienten inzwischen zur Normalität und helfen bei der Behandlung von Tausenden Patienten.
Auch Gentechnik in Lebensmitteln hat sich, wo sie zu sichereren und hygienischeren Produkten führt, durchgesetzt: Bei der Käseherstellung etwa wird das Labferment weitgehend aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen statt aus Rinderpansen gewonnen - ein durchaus humaner Ansatz. Eine andere Grundlage für gesunde Lebensmittel wird bereits auf dem Feld gelegt: Hier geht es auch um natürliche Gifte, die pilzliche Schaderreger an kranken Pflanzen bilden.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der bei uns so umstrittene gentechnisch produzierte Bt-Mais bei Schädlingsbefall weniger Pilztoxine aufweist als ein entsprechend unbehandelter Mais. Dies zeigt zumindest: Das Potenzial für eine Produktion von gesünderen Lebensmitteln ist vorhanden. Das aber muss wissenschaftlich überprüft werden. Das Gleiche gilt auch für mögliche Gefahren. Hierbei betone ich: Deutschland leistet sich eine Biosicherheitsforschung, die weltweit mit am höchsten entwickelt ist. Und das ist gut so.