Die Botschaft der Harvard-Professorin wird weder den Bürgern noch den westlichen Sicherheitsbehörden gefallen: Ja, auch in Zukunft werden wir mit der Terrorgefahr leben müssen. Das sei aber kein Grund, panisch zu reagieren, meint Louise Richardson: Stattdessen sollte sich der Westen selbstbewusst mit der Lage auseinandersetzen.
Da die Politikwissenschaftlerin seit dem 11. September immer wieder gefragt wurde: "Was wollen die Terroristen?", legte sie ihre Antwort in Buchform vor. Ob sie aus ideologischen oder religiösen Motiven handelten, alle Terroristen seien von "Rache, Ruhm und Reaktion" besessen. Der Kampf könne jedoch gewonnen werden, wenn sechs Grundregeln beachtet würden. Dazu gehört, dass die Regierungen realistische Ziele definieren, ohne auf die eigenen demokratischen Prinzipien zu verzichten. Außerdem müsse man den Feind gut kennen und versuchen, die Terroristen von ihren Gemeinschaften zu isolieren. Daneben gelte es, Verbündete für den gemeinsamen Anti-Terror-Kampf zu gewinnen und die notwendige Geduld aufzubringen. Leider hätten die USA keine dieser Regeln konsequent befolgt, meint die Autorin. Dieses kluge, gut lesbare Buch ist eine Offenbarung!
Was Terroristen wollen. Die Ursachen der Gewalt und wie wir sie bekämpfen können.
Campus Verlag, Frankfurt/M. 2007; 282 S., 22 ¤