Als "Hauptübel unserer Zeit" bezeichnete Bundesernährungsminister Horst Seehofer (CSU) kürzlich Allergien. Damit meinte er nicht nur Lebensmittel-, sondern auch Pollen- und andere -allergien. Die Regierung will den Betroffenen helfen und hat einen "Aktionsplan Allergien" aufgestellt. Sechs Handlungsfelder hat Seehofer benannt, einer ist "Essen und Genuss". Da will er etwa die Kennzeichnung von Lebensmitteln verbessern, damit Verbraucher künftig auch bei nicht abgepackter Ware über den Inhalt Bescheid wissen. Außerdem hat er das Internetportal www.aktionsplan-allergien.de gestartet, auf dem sich Betroffene über Therapien, Selbsthilfegruppen und anderes informieren können.
Es ist nicht die erste Regierungsinitiative. Bereits als Seehofer Gesundheitsminister war (1992 - 1998), brachte er zum Beispiel das "Aktionsbündis Allergie Prävention" auf den Weg. Viel gebracht haben die Bündnisse und Aktionen bisher nicht, sagt Marianne Stock, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind. Das liegt ihrer Meinung nach vor allem daran, dass das Problem komplex ist. "Eine konsequente Haltung des Patienten ist nötig, denn die Allergie geht nicht einfach weg". Der neue Aktionsplan "bietet sicherlich eine ganze Menge an Möglichkeiten", denn vor allem brauchten die Betroffenen Informationen. Aber auch die Zeit, sie aufzunehmen. "Und die hat kaum jemand mehr."