Zivildienst soll zu einem Lerndienst werden
Die Reform des Zivildienstes steht im Mittelpunkt einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am Mittwoch, dem 17. Dezember 2008. Dazu hat der Ausschuss sieben Sachverständige nach Berlin eingeladen.
Die Fachleute sollen den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur
Änderung des Zivildienstgesetzes und anderer Gesetze (
16/10995) bewerten. Die Regierung will aus dem
Zivildienst einen "Lerndienst" machen.
Die im Zivildienst erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten
sollen besser auf Ausbildungs- und Studienzeiten angerechnet werden
können. Ab 2010 sollen dazu unter anderem ein qualifiziertes
Zeugnis am Ende der Dienstzeit sowie Veränderungen bei
begleitenden Bildungsangeboten beitragen.
Kürzere Einführungslehrgänge
Die bisherigen Einführungslehrgänge will die Regierung zu kürzeren, dienstbegleitenden Seminaren weiterentwickeln. Ein eintägiges Informationsseminar zu Beginn des Zivildienstes soll über wesentliche Rechte und Pflichten sowie Geld- und Sachbezüge aufklären.
Dazu kommen ein viertägiges Seminar zur politischen Bildung,
ein Seminar zur Förderung sozialer Kompetenzen über
fünf Tage, eventuell fachspezifische Fortbildungen und
entweder die regelmäßige Teilnahme an einer
Reflexionsgruppe oder ein dreitägiges Reflexionsseminar.
Ehrenamt stärken
Um den Aspekt des bürgerschaftliches Engagements des Zivildienstes herauszustellen, will die Regierung das Verbot streichen, Zivildienst bei einer Institution abzuleisten, bei der man schon vorher ehrenamtlich engagiert war.
Zeit: Mittwoch, 17. Dezember 2008, 14 bis 16
Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus,
Sitzungssaal 2 200
Interessierte Zuhörer können sich mit
Name, Vorname und Geburtsdatum beim Sekretariat
des Ausschusses anmelden (möglichst per E-Mail:
familienausschuss@bundestag.de, oder per
Telefax: 030/227-36805, alternativ unter der Telefon-Nr.:
030/227-37474). Anmeldungen werden im Rahmen der räumlichen
Möglichkeiten entgegengenommen. Bitte zur Anhörung einen
amtlichen Personalausweis oder
Reisepass mitbringen.
Medienvertreter werden gebeten, sich beim Pressereferat (Telefon: 030/227-32929 oder 32924) anzumelden.
Liste der Sachverständigen:
Dr. Kay Ruge, Deutscher Landkreistag
Michael Bergmann, Deutscher Caritasverband e. V.
Sven Frye, Deutscher Bundesjugendring
Dr. Thomas Gericke, Gesellschaft für Innovationsforschung und
Beratung (GIB
Rainer Hub, Diakonisches Werk der EKD
Monty Schädel, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
Peter Tobiassen, Zentralstelle für Recht und Schutz der
Kriegsdienstverweigerer (Zentralstelle KDV)