Ausschuss für Kultur und Medien
Berlin: (hib/SUK) Der neue Staatsminister für Kultur und
Medien, Bernd Neumann, ist im Kulturausschuss auf große
Zustimmung zu den Grundlinien seiner zukünftigen Kultur- und
Medienpolitik gestoßen. Das wurde während der
Ausschusssitzung am Mittwochnachmittag deutlich. Neumann will in
den kommenden 100 Tagen Ziele wie die Verbesserung der
Rahmenbedingungen für den deutschen Film, die Ratifizierung
des Unesco-Übereinkommens gegen illegalen Kunsthandel sowie
die Fusion der Bundeskulturstiftung mit der Kulturstiftung der
Länder in Angriff nehmen. Zudem bekräftigte Neumann, man
dürfe das "Staatsziel Kultur nicht aus den Augen verlieren".
Dafür erhielt er fraktionsübergreifenden Zuspruch. Die
Koalitionsfraktionen CDU und SPD betonten, der Stellenwert der
Kulturpolitik liege derzeit "nicht auf Augenhöhe" mit anderen
Politikfeldern - dies müsse sich ändern. Die geplante
Fusion der Kulturstiftungen sei Anlass, dieses Staatsziel zu
befördern. Das Programm des Ministers enthalte viele Punkte,
die "logisch" aus der bisherigen Arbeit des Ausschusses
hervorgingen. Die FDP betonte, 95 Prozent dessen, was der Minister
ausgeführt habe, sei auch Auffassung der Fraktion. Man sei
jedoch "überrascht" über das Ziel, die Unesco-Konvention
von 1970 zu ratifizieren. Es habe "gute Gründe" gegeben, dies
bislang nicht zu tun. Die Fraktion Die Linke signalisierte ihre
Bereitschaft, "an jeder Art von vernünftiger Regelung"
mitzuwirken. Zum 100-Tage-Programm könne man nichts Kritisches
anmerken. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bat darum,
auch die kulturelle Bildung im Blick zu behalten, fragte aber, wie
es künftig möglich sein werde, sich diesem Thema zu
widmen, wenn die Kompetenzen in puncto Bildung "komplett den
Ländern überlassen" würden. Diskutiert wurde im
Ausschuss auch die Zukunft der Filmförderung. Der
Staatsminister führte aus, die geplante Abschaffung der
Medienfondsmodelle sei "im Prinzip richtig und gerecht". Man
müsse jedoch erst prüfen, welche anderen Modelle es gebe
und wo deren Vorteile lägen. Er werde eine Arbeitsgruppe mit
Fachleuten bilden, die bis zum 1. Juli 2006 Vorschläge
für künftige Modelle erarbeiten werde. Während er
dafür die Zustimmung der Koalitionsfraktionen erhielt,
forderte die FDP Neumann auf, "auf Linie zu bleiben": "Lassen Sie
die Finger von staatlichen Subventionen im Filmbereich!"
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