FDP will Fusionsforschung fördern
Berlin: (hib/SUK) Nach dem Willen der Liberalen sollen die "Deckelung" der Haushaltsmittel für die Fusionsforschung auf 115 Millionen Euro und die für das Jahr 2007 beschlossene Haushaltssperre für bestimmte ITER-Fusionsforschung "ohne Vorbedingungen" aufgehoben werden. Das fordert die Fraktion in einem Antrag ( 16/3650). Angesichts eines weltweiten Anstiegs des Elektroenergiebedarfs müsse sich die Energieforschung an "völlig neuen Energiekonzepten" orientieren - eine "zielgerichtete Weiterführung" der Fusionsforschung sei daher dringend erforderlich.
Die FDP stellt fest, Deutschland habe bisher erhebliche Vorleistungen für die Fusionsforschung geleistet - es werde in den nächsten zehn Jahren über den EU-Haushalt mit etwa 500 bis 600 Millionen Euro zu den Baukosten des Experimentalreaktors ITER beitragen. Dieses Großgerät der Grundlagen- und angewandten Forschung für die Kernfusion werde in Südfrankreich entstehen und bilde die Voraussetzung für den nächsten großen Schritt der weltweiten Fusionsforschung. Er solle den Nachweis erbringen, dass ein Energie lieferndes Fusionsfeuer unter kraftwerksähnlichen Bedingungen mit einer Fusionsleistung von 500 Megawatt und einem Energiegewinnungsfaktor von mindestens zehn möglich sei. Forscher gingen davon aus, dass ein Fusionskraftwerk in etwa 50 Jahren wirtschaftlich nutzbare Energie liefern und so dabei helfen könnte, die "Abhängigkeit der Menschen von fossilen Rohstoffen" deutlich zu reduzieren.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) entwickle eine nationale und internationale Fusionsforschung weiter und räume ihr in der Hightech-Strategie der Bundesregierung einen festen Platz ein. "Offensichtlich" bestünden jedoch zwischen der Haltung der Ministerin und großen Teilen des Koalitionspartners SPD "erhebliche Unterschiede", so die FDP. In der SPD-Fraktion würden Forderungen laut, die für die Fusionsforschung eingesetzten Mittel besser für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien einzusetzen.
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