Lufthansa sucht beim Klimawandel den Schulterschluss mit der Politik
Berlin: (hib/VOM) Den Schulterschluss mit der Politik zur Entlastung der Umwelt hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG, Wolfgang Mayrhuber, proklamiert. Im Ausschuss für Tourismus sagte Mayrhuber am Mittwochnachmittag, er setze auf Fortschritte durch die Weiterentwicklung der Technik. Einsparungen beim Treibhausgasausstoß wären auch dadurch möglich, dass die Flugzeuge auf einem "optimalen Weg" fliegen könnten. Zurzeit gebe es beispielsweise nach China nur drei Einflugschneisen. Allein auf dem Flug nach Peking könnte man 7,5 Tonnen Treibhausgase sparen, sagte Mayrhuber. Bei Entfernungen von mehr als 350 Kilometern sei Fliegen nicht nur ökonomischer, sondern auch ökologischer im Hinblick auf den Verbrauch fossiler Brennstoffe als andere Verkehrsträger. Und nicht zuletzt seien im vergangenen Jahr weltweit weniger Tote aufgrund von Flugunfällen zu beklagen gewesen als allein in Deutschland im Straßenverkehr. Mayrhuber rief die Politik auf, keine "geheimen Kommandosachen" zu machen, sondern sein Unternehmen und die Industrie insgesamt ernst zu nehmen.
Auf die umfassenden Kontrollen auf den Flughäfen angesprochen, räumte der Lufthansa-Chef "große Fehler" bei den Sicherheitschecks ein. Er trat für die Vergleichbarkeit der Kontrollen ein. Die Branche werde bald gezwungen sein, sich auf einen Standard zu einigen, weil ansonsten das System kollabiere. "Wenn die Kunden sich bevormundet fühlen, dann schlägt das zurück", sagte Mayrhuber. Ein weiteres Ärgernis ist für ihn die Zerstückelung der Flugaufsicht über Europa. Ziel müsse der "European Single Sky" sein. Die Regierungen müssten den Flickenteppich beseitigen und eine Einheit schaffen. Wichtig sei, dass aus der Deutschen Flugsicherung als bisherigem Staatsmonopol nun kein Privatmonopol werde. Es geht nach Auffassung Mayrhubers nicht, dass Europa wegen seiner Kleinteiligkeit bei der Flugsicherung "doppelt so teuer und halb so gut" sei wie die Amerikaner. Ein Zusammenschluss "williger europäischer Flugsicherungen" müsse statthaft sein. Im Übrigen unterstrich der Lufthansa-Chef die Bedeutung des Tourismus für sein Unternehmen. Von den rund 54 Millionen Passagieren im Jahr seien etwa 25 bis 30 Millionen Touristen. Von SPD-Seite auf einen Wunsch der Kinderkommission des Deutschen Bundestages angesprochen, die Lufthansa möge sich bereit erklären, den Fluggästen Filme zu zeigen, in denen die sexuelle Ausbeutung von Kindern angeprangert wird, sagte Mayrhuber eine Prüfung zu. Er fügte hinzu, schon bisher sei die Lufthansa bei diesem Thema nicht untätig.
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