Grüne: Medizinische Verwendung von Cannabis erleichtern
Berlin: (hib/RRA) Die medizinische Verwendung von Cannabis soll erleichtert werden. In einem entsprechenden Antrag ( 16/7285) fordern die Grünen, ein Strafverfahren wegen Cannabisbesitzes dann einzustellen, wenn der Tatverdächtige es aufgrund einer ärztlichen Empfehlung verwendet. Diese solle anhand einer Liste von Indikatoren ausgestellt werden können. Zudem, so fordern die Grünen weiter, soll ein zugelassenes und verschreibungsfähiges Fertigarzneimittel auf der Basis eines standardisierten und definierten Cannabisextraktes zur Verfügung gestellt werden.
Wissenschaftliche Untersuchungen hätten belegt, schreiben die Grünen in ihrem Antrag, dass Cannabis bei schweren Erkrankungen wie HIV, Epilepsie und Krebs "Linderung bewirken kann". Die Behauptung der Bundesregierung, Cannabis habe keinen eindeutig nachgewiesenen therapeutischen Nutzen, sei daher nicht zutreffend. Ein seit 1998 erhältlicher Cannabiswirkstoff, der mit einem Betäubungsmittelrezept verschrieben werden kann, werde aufgrund seiner fehlenden arzneimittelrechtlichen Zulassung von den Krankenkassen nicht übernommen. Bedürftige Patientinnen und Patienten, kritisieren die Grünen, könnten daher nicht "angemessen" versorgt werden.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Claudia Heine, Sandra
Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Steffi
Menzenbach, Johanna Metz, Annette Sach, Alexander Weinlein
Haben Sie inhaltliche Fragen?
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an die Initiatoren (Fraktionen, Bundesregierung) der jeweiligen parlamentarischen Vorlage. Die Telefonnummer finden Sie auf den entsprechenden Web-Seiten.