Vertreter/innen der offenen Jugendarbeit im Kreis Calw zu
Besuch in Berlin - mit auf dem Bild sind Gabi Vetter
(Stundenhäusle Stammheim), Gerd Hufschmidt (Youz Nagold) und
Wolfgang Borkenstein (Kreisjugendring Calw) sowie Sybille Thomas
(Büro Gradistanac). Privatbild
4. November
2008
Viel
erlebt - viel gelernt
Youz
Nagold und Kreisjugendring Calw zu Besuch bei Renate Gradistanac in
Berlin
Kreis Calw /
Nagold. Kreisjugendring und das Youz Nagold waren mit einer Gruppe
Jugendlicher auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Renate
Gradistanac (SPD) zu Gast in Berlin.
Berlin und der
Besuch im Deutschen Bundestag, das ist wie Fernsehen - wo man steht
und geht, sieht man Fernsehgesichter. Auf der Straße und in
bestimmten Lokalen sind es vornehmlich Schauspieler/innen, auf den
Fluren des Reichstagsgebäudes Spitzenpolitiker/innen. Den
Vorsitzenden der Linksfraktion, Gregor Gysi, erkannten die
Jugendlichen aus dem Nordschwarzwald sofort - sie umringten den
Mann und hielten nach einer Fernsehkameras Ausschau. Und die war
tatsächlich nicht weit - ein Kinderteam des ZDF fertigte einen
Beitrag für den „Kinderkanal“.
Gabi Vetter,
Betreuerin im Stundenhäusle Stammheim,
Youz-Geschäftsführer Gerd Hufschmidt und
Kreisjugendring-Geschäftsführer Wolfgang Borkenstein
leiteten die Gruppe an. Beim Besuch im Deutschen Bundestag im
Reichstagsgebäude stand stellvertretend Sybille Thomas,
Leiterin des Berliner Büros, der Gruppe eine Stunde lang Rede
und Antwort.
Renate
Gradistanac ist Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend sowie stellvertretende jugendpolitische
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und als solche
Ansprechpartnerin für alle Fragen zur Jugendpolitik. Der
Föderalismus in Deutschland freilich, so Sybille Thomas,
führe dazu, dass Bildungspolitik in der Verantwortung der 16
Landesregierungen liege. „Studiengebühren für das
Erststudium sind für die Abgeordnete ein großes
Ärgernis.“
Die aktuelle
Statistik belege, dass die Studiengebühren in
Baden-Württemberg viele Abiturienten von einem Studium
abgehalten hätten. Adressat für Kritik daran sei jedoch
die CDU/FDP-Koalition in Stuttgart.
Jugendpolitik
hat aber auch eine ganz praktische Seite: Weil „Demokratie
nicht vererbbar“ sei, setze die SPD-Abgeordnete darauf,
Jugendlichen aus dem Kreis Calw einen Einblick in die Arbeit des
Bundestags zu ermöglichen. Nahezu das komplette Kontingent
für Berlin-Fahrten reserviert Renate Gradistanac für
Schulklassen, Schülerzeitungs-Redaktionen,
Jugendgemeinderatsgremien oder offene Jugendgruppen.
Das
abwechslungsreiche Programm außerhalb des Bundestags hatten
Youz und Kreisjugendring selbst organisiert. Ziele waren das
Deutsche Historische Museum, Potsdamer Platz und Brandenburger Tor.
In den „Berliner Unterwelten“ in Wedding besichtigte
die Gruppe Bunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Das ehemalige
Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen ist inzwischen
Gedenkstätte. Ein wegen versuchter Republikflucht zu sechs
Monate Untersuchungshaft verurteilter ehemaliger Häftling
erläuterte die Verhörmethoden der DDR-Staatssicherheit
und führte durch die Zellen.
|