9. August
2005
Klassenzimmer
Schulgarten - neben einem neuen Zeichensaal bekommt die
Kepler-Hauptschule aus Bundesmitteln auch Geräte für den
Garten. Unser Bild zeigt (von links) Rektor Dieter Eberhardt, die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac und
Schulsozialarbeiterin Sieglinde Schwarz.
„Falsche Sparpolitik“
Gradistanac kritisiert die FDP-Forderung, mehr Lehrer
einzusparen
Renate
Gradistanac (SPD) weist die Forderung des FDP-Landtagsabgeordneten
Michael Theurer, weitere Lehrer-Stellen zu streichen, um den
Haushalt zu entlasten, entschieden zurück.
Der Rektor der
Freudenstädter Kepler-Hauptschule mit Werkrealschule, Dieter
Eberhardt, und Schulsozialarbeiterin Sieglinde Schwarz hatten die
SPD-Bundestagsabgeordnete zu einem Informationsgespräch
empfangen. „Angesichts der Ergebnisse aus der PISA-Studie
kann ich eine solche falsche Sparpolitik nicht verstehen“, so
Gradistanac. Der Rektor fügte hinzu: „Derzeit wird
vieles reduziert, was mit Jugend und Bildung zu tun
hat“.
Eberhardt und
Schwarz schilderten die zehnjährige zähe, letztlich aber
sehr erfolgreiche Aufbauarbeit zur freiwilligen Ganztagsschule.
Dies sei nur durch viel Improvisation, der Bereitschaft zu
Kompromissen und das Engagement von Lehrerinnen und Lehrern
möglich gewesen. Täglich werden bis zu 90 Essen an Kinder
ausgegeben; die Schülerinnen und Schüler werden über
Mittag vom Lehrpersonal betreut. Die Schule kommt ohne Mensa aus
und hat - gefördert mit 100 000 Euro aus dem
Vier-Milliarden-Euro-Programm der Bundesregierung - einen neuen
Zeichensaal und Geräte für den Schulgarten
erhalten.
Sozialarbeiterin wie Rektor bedauerten nachdrücklich,
dass das Interesse der Eltern an der Schule
„nachgelassen“ habe - und manchmal, so müsse man
befürchten, habe sogar ihr Interesse an ihren Kindern
nachgelassen.
Renate
Gradistanac bedauerte die Schließung der
Jugend-Drogenberatungsstelle und den Rückzug des Landratsamts
aus der Förderung der Kinder- und Jugendwerkstatt
„Eigen-Sinn“, mit der die Hauptschule gut
zusammenarbeitet. Des Rektors Resümee: „Kinder mit
Problemen haben keine Lobby. Viele Jugendliche hängen jetzt in
der Luft“.
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